Ratgeber Staubsauger-Roboter

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Es besteht kein Zweifel: Sie sind im Kommen, die kleinen Helfer. Die Rede ist von Staubsauger-Robotern.

Sie tun das, wovon Hausfrauen in aller Welt seit Jahrzehnten träumen, nämlich selbsttätig die Böden reinigen.

Unzählige Filme und Dokumentationen wurden bereits zu diesem Thema veröffentlicht und seit ein paar Jahren ist der Traum Wirklichkeit geworden.

Doch bevor Sie jetzt begeistert Kataloge wälzen, das Online-Angebot studieren oder ins nächste Geschäft stürmen, halten Sie einen Moment inne, denn es gibt einiges zu bedenken.

Was ist beim Kauf eines Saugroboters zu beachten?

Vor dem Kauf eines Saugroboters gilt es, einige Fragen zu klären, denn sie bilden die Grundlage für den richtigen Kauf. Je konkreter die Ansprüche formuliert werden, umso einfacher wird die Entscheidung.

Am besten notiert man sich zunächst, wie viele Räume bzw. Flächen zu reinigen sind, welche Böden vorhanden sind, Anzahl und Art der Haustiere, ob man eine Timer-Funktion wünscht und wie hoch der Preis des geplanten Gerätes maximal sein darf.

Fertige Vergleiche bietet auch das Internet. Denn wie alle Haushaltsgeräte wurden auch Saugroboter für die unterschiedlichsten Ansprüche und Bedürfnisse entworfen und hergestellt, doch nicht jedes Gerät wird gleichzeitig allen gerecht. Die erstellte Liste erlaubt eine einfache Selektierung der Angebote. Gleichgültig, wo letztendlich der Haushaltshelfer gekauft wird, die folgenden Kriterien gelten für alle Quellen.

Die Kriterien für die Kaufentscheidung

  • Art des Akkus
  • Akku-Laufzeit
  • Angebot inklusive Ladestation?
  • Sucht das Gerät die Ladestation von alleine auf?
  • Welche Flächen können gereinigt werden?
  • Wieviel Fläche kann mit einer Akku-Ladung gereinigt werden?
  • Welche Bürsten werden mitgeliefert oder müssen separat gekauft werden?
  • Werden Ersatzfilter mitgeliefert?
  • Ist eine Fernbedienung vorhanden?
  • Besitzt der Staubsauger-Roboter eine Fernbedienung?
  • Wie viele „Virtual Walls“ (Leuchttürme = Begrenzungen) werden mitgeliefert
  • Wie viel Dezibel beträgt der Geräuschpegel?
  • Besitzt das Gerät die Fähigkeit, auch unter Möbeln zu reinigen?
  • Ist ein spezieller Filter für Tierhaare im Kaufpreis inbegriffen?
  • Wie einfach ist die Programmiertechnik zu bedienen?
  • Wie aufwendig ist die Wartung?
  • Welche Funktionen bietet der Saugroboter?
  • Gibt es ein Wochenprogramm oder andere Zusatzprogramme?
  • Gibt es ein Internet-Update?
  • Wie ist das Preis-/Leistungsverhältnis?

Eine Vergleichstabelle mit den genannten Kriterien dürfte die Entscheidung für das entsprechende Gerät immens erleichtern, denn sie bietet alle Vor- und Nachteile auf einen Blick.

Die Unterschiede der Staubsauger-Roboter

Ein hoher Preis spricht nicht unbedingt für bessere Qualität. Deshalb ist ein Vergleich unerlässlich. Die Modelle unterscheiden sich oft erheblich in Grundausstattung/Funktion und von Anbieter zu Anbieter. Oft versprechen Billig-Modelle sensationelle Preise, doch ist die Qualität der Ausstattung (Kamera, Sensoren usw.) oft mangelhaft und sorgt für Ärger.

Nicht alle Roboter werden inklusive Ladestation geliefert. Sie muss manchmal gesondert gekauft werden, was den Anschaffungspreis oft unverhältnismäßig in die Höhe treibt. Daher sollte das Vorhandensein als Voraussetzung dienen. Auch die Ergiebigkeit der Akkus variiert von Modell zu Modell teilweise erheblich. Wer über größere Bodenflächen verfügt, sollte diese Tatsache vor der Anschaffung bedenken. Es ist ärgerlich, wenn mitten in der Reinigung das Gerät schlappmacht, weil der Akku leer ist.

Der Geräuschpegel ist ebenfalls ein Kriterium. Der Staubsauger-Roboter sollte eigentlich kaum zu hören sein. Wer wird schon gern morgens früh von der Lautstärke eines Haushaltsgerätes geweckt.

Staubsauger-Roboter haben ihre Saugkraft direkt an der Düse. Das verschafft ihnen einen Vorteil gegenüber ihren herkömmlichen Kollegen, die über einen langen Schlauch oder ein Rohr verfügen. Viele Roboter haben Bürstenrollen, die den Schmutz direkt zur Düse hinleiten. Einige Hersteller sind dazu übergegangen, die Bürstenrollen durch Hartgummirollen zu ersetzen. Hierdurch soll die Saugkraft verstärkt werden. Die günstigsten Modelle hingegen haben keinerlei Rollen, sondern nur eine Saugöffnung am Unterboden und sind ausschließlich für Hartböden geeignet. Für die Reinigung von Kanten sind seitlich bei allen Modellen Bürsten vorhanden.

Auch in der Navigation gibt es deutliche Unterschiede. Günstige Modelle fahren scheinbar planlos kreuz und quer durch den Raum und es ist nicht gewiss, ob sie auch am Ende auch die ganze Fläche abdecken. Einige Geräte verfügen allerdings über Navigationshilfen, die bei der Orientierung (auch von Raum zu Raum) behilflich sind. Die teuren Helfer schaffen dies oft mittels eines Laser-Navigationssystems, das sozusagen eine Karte des Raumes fertigt, dem das Gerät dann folgt. Eine weitere Möglichkeit bietet dagegen eine eingebaute Kamera, die sich an bestimmten Merkmalen im Raum orientiert.

Sogenannte Kantensensoren sorgen bei allen Modellen dafür, dass sie nicht die Treppe oder von anderen Absätzen herunterfallen und stattdessen kehrtmachen. Wer viele tiefe Möbel sein Eigen nennt, sollte diese Gegebenheit auch beim Kauf eines Saugroboters zugrunde legen. Denn schließlich soll das Gerät ja auch die Flächen unter den Möbeln reinigen.

Ein weiteres Kriterium ist die Handhabung bei der Entleerung des Staubbehälters. Diese ist, vor allem bei den günstigen Modellen, oft mit mancherlei Schwierigkeiten verbunden.

Leichtgewichtige Modelle klappen manchmal lose liegende Teppiche um und schaffen sich somit selbst eine Barriere, über die sie nicht hinwegkommen und sie hängenbleiben lässt. Geschieht dies während der Abwesenheit des Bewohners, ist der Akku leer und die Wohnung im schlimmsten Fall nicht gereinigt. Für schwergewichtige Geräte ist dies allerdings kein Problem, da sie durch ihr Eigengewicht einfach weiterfahren und sich nicht aufhalten lassen.

Vereinzelte Geräte verfügen auch über hohe Steigfüße, die ihnen das Überwinden von hohen Türschwellen ermöglichen.

Allergiker sollten darauf achten, dass ihr Wunschgerät über einen Feinstaubfilter der HEPA-Klasse verfügt. Tierbesitzern kann ein spezieller Filter für Tierhaare das Leben ebenfalls sehr erleichtern.

Sehr hochflorige Teppiche stellen jedoch auch heute noch ein Problem für viele Staubsauger-Roboter dar. Auch mit herumliegenden Gegenständen kommen sie nicht zurecht und das Wechseln der Stockwerke ist ihnen ebenfalls nicht möglich.

Ganz selbstständige Helfer registrieren ihre Akku-Ladung und fahren rechtzeitig zur Ladestation zurück, wo sie auch zum Aufladen direkt andocken.

Manche Geräte verfügen über sogenannte Virtual Walls, auch Leuchttürme genannt. Sie schaffen unsichtbare Barrieren, die die Geräte nicht überschreiten dürfen. Auf diese Weise können zerbrechliche oder empfindliche Gegenstände geschützt werde. Eine solche Virtual Wall kann mit einer Breite von bis zu zwei Metern eingerichtet werden.

Sie erzeugen eine konische Barriere, was bedeutet, dass der Strahl schrittweise breiter wird. Sie bildet auch einen Schutzraum um sich selbst, damit der Roboter nicht zu nahekommen kann. Man unterscheidet zwischen manuellen Virtual Walls und Auto Virtual Walls. Die manuelle Einrichtung am Beginn eines Reinigungszyklus schaltet sich selbsttätig nach ca. zwei Stunden ab. Die automatische Virtual Wall bleibt in der Memory-Funktion eines Gerätes und schaltet sich nicht selbsttätig ab.

Die Timer-Funktion ermöglicht die Bodenreinigung auch in Abwesenheit der Bewohner. Das feststehende Programm sorgt für den Start des Haushalts-Helferleins zu bestimmten Uhrzeiten. Fährt das Gerät nach getaner Arbeit dann noch eigenständig zur Ladestation, ist die Wohnung beim Heimkommen wie durch Zauberhand gereinigt, ganz ohne eigene körperliche Leistung.

Zum Thema Wartung ist wenig zu sagen, denn gibt kaum etwas zu tun. Der Kauf von Staubbeuteln entfällt, da die Geräte über einen Auffangbehälter verfügen. Lediglich Bürsten, Sensoren und Filter müssen ab und zu mit dem mitgelieferten Werkzeug gereinigt werden.

Die Programmierung hochpreisiger Modelle kann manchmal über den Computer upgedatet werden und verfügen somit stets über aktuelle Funktionsprogramme.

Die Modellvielfalt

Günstige Saugroboter sind ab knapp 80 Euro erhältlich. Man prüfe jedoch die Ausstattung.

Das teuerste Modell liegt bei ca. 710 Euro. Empfehlungen für ein bestimmtes Modell werden an dieser Stelle nicht ausgesprochen, jedoch gibt es zwischen den beiden Extremen viele Modelle im Bereich von 150 – 350 Euro, die vielen Ansprüchen und Bedürfnissen gerecht werden. Nahezu alle Staubsauger-Hersteller bieten mittlerweile auch Roboter an, aber es gibt auch Anbieter, die normalerweise mit elektrischen Haushaltshelfern nichts zu tun haben, z. B. Vileda.

Die Vielfalt könnte einen leicht überfordern, doch die Entscheidung muss nicht auf der Stelle fallen. Beschäftigt man sich mit den einzelnen Modellen, sortiert von vornherein nicht in Frage kommende aus und vergleicht den Rest, bildet sich in der Regel ein Gefühl für das richtige Gerät heraus. Das kann auch gerne mal ein paar Tage in Anspruch nehmen.

Denn schließlich geht es um einen Begleiter, den man viele Jahre sein Eigen nennen möchte und dessen Leistung stets gleichbleibend zufriedenstellend bleiben soll. Kein Gerät weist alle Vorteile auf, es gilt Prioritäten zu setzen und Kompromisse zu schließen. Womit kann man sich arrangieren, was muss sein, was darf auf keinen Fall sein?

Hilfe zur Kaufentscheidung

Bei der Modellvielfalt ist es nicht ganz einfach, für sich das richtige Modell zu finden. Man sollte sich dabei niemals ausschließlich auf die Werbung und die Aussagen der Hersteller verlassen. Jedoch können Tests und Testberichte, die im Internet zu finden sind, hilfreich sein.

Legt man die zu Beginn genannten Kriterien zugrunde, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Auf diese Weise wird Modell für Modell aussortiert, sodass am Ende der Vergleichsrunde vielleicht noch drei Modelle übrigbleiben, die miteinander konkurrieren können. Was dann den Ausschlag für ein bestimmtes Gerät gibt, muss jeder selbst wissen.

Oftmals hilft es, ein oder zwei Nächte darüber zu schlafen, was ja grundsätzlich vor allen anstehenden Entscheidungen nicht die schlechteste Vorgehensweise ist. Denn des Nachts verarbeitet das Gehirn Informationen und am anderen Morgen sieht die Welt oftmals ganz anders aus.

Noch ein Tipp zum Schluss:

Vermeiden Sie den Kauf von No-Name-Produkten, denn jedes Gerät bedarf vielleicht irgendwann mal einer Reparatur oder der Kauf von Ersatzteilen wird notwendig. Da ist guter Rat teuer. Daher sollte man beim Kauf eines Staubsauger-Roboters darauf achten, dass der Hersteller seinen Sitz in Deutschland hat. Das garantiert die Möglichkeit von Nachkäufen.

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6 Antworten

  1. Dagmar sagt:

    Super Tipps auf dieser Seite. Ich habe solche Hinweise vor der Anschaffung meines ersten Staubsauger Roboters definitiv gebraucht und gucke mir die Hinweise, wenn ich mich wie vor kurzem nach einem Neuen Staubroboters umgucke, immer wieder an. Super Tipps. Nur der Höchstbetrag der teuersten Staubsauger Roboter liegt mittlerweile weit höher als hier angegeben ;)
    Aber es geht ja um die generellen Fragen zur Anschaffung, daher echt gute Seite. Danke.

    Gruß
    Dagmar

  2. Toto sagt:

    Sehr schöner, ausführlicher Artikel! Staubsauger-Roboter haben definitiv eine interessante Entwicklung genommen in den letzten Jahren und können inzwischen eine sehr große Erleichterung bei der Haushaltsreinigung sein. Wer, wie wir, einige hochflorige Teppiche besitzt, sollte sich meiner Meinung nach Gedanken um eine Ergänzung eines Roboters um einen Akku-Staubsauger machen. Ansonsten auf jeden Fall lieber etwas mehr Geld ausgeben für ein Roboter-Modell, das habe ich selbst schon erfahren müssen.

  3. Maria sagt:

    Danke schön für diesen informativen Artikel. Ich bin auch gerade auf der Suche nach einem Roboter Staubsauger, da ich selber leider nicht so oft Zeit habe meine Wohnung zu saugen. Meiner Meinung nach ist ein Roboter Staubsauger eine super Ergänzung zu einem Akku Staubsauger. So ist die Wohnung immer schön sauber.

  4. Ben sagt:

    Hallo Klaus,

    vielen Dank für den guten Artikel und ich stimme dir vollkommen zu: Staubsauger Roboter sind immer mehr in der Mode. Diese sind aber auch wirklich hilfreich, gerade auch bei Menschen mit körperlichen Einschränkungen sind diese Saugroboter wahre Helfer :)

    Liebe Grüße,

    Ben

  5. Borisa sagt:

    Habe mir vor ein paar Tagen ein staubsauger roboter gekauft und nach 2-3 Testläufen möchte ich mal soviel sagen.

    Der roboter tut was es soll, und ich bin zufrieden .
    Er braucht zwar ein bisschen länger als gedacht für unseres Wohnzimmer (cs. 45 minuten) ist aber auch etwas größer als Durchschnittliche Raumgröße

    Man darf jetzt nicht erwarten das er jedes Schmutzkörnchen mitnimmt aber im großen und ganzen macht er es genau so wie ien normaler Sauger, nur eben langsamer aber das soll einen ja nicht stören denn man hat ja keine Arbeit damit…

  6. Nicole sagt:

    Interessanter Beitrag, mein Mann soll ab und zu mal die Wohnung durchsaugen und jetzt ist er vor ein paar Wochen auf die Idee gekommen sich ein Staubsauger Roboter zukaufen. Typisch Mann :-)