Geldschöpfung der Geschäftsbanken

In diesem Artikel werden wir uns mit der Geldschöpfung der Geschäftsbanken beschäftigen. Es gibt noch ein Beispiel und eine Beispielrechnung. Zusätzlich werden alle relevanten Formeln aufgeführt und erklärt.

Es wird zwischen zwei Arten von Banken unterschieden:
Den Geschäftsbanken und den Zentralbanken.
Die Zentralbank ist gewissermaßen die Bank der Banken und hat gewisse Geldpolitische Ziele.
Die Geschäftsbanken können Geld an private oder öffentliche Haushalte vergeben.
Zentralbank => Geschäftsbank => Kunde
Die Zentralbank kann die Geldmenge in einem Staat auf eine bestimmte Weise regulieren. Auf diese Weise wird versucht die Inflation einzuschränken.

Der Ganze Prozess basiert auf dem Effekt, dass Geld, welches die Bank jemandem mittels eines Kredites ausgibt, letztendlich wieder zur Bank zurück fließen wird.

Beispiel:
Bank ABC gibt Unternehmer Hennes einen Kredit über 10.000 €.
Hennes stellt Waren her und kann dank des Kredites seinen Arbeiter Rolf bezahlen.
Dieser erhält 10.000 € von Hennes.
Mit den 10.000 € rennt Rolf ganz schnell zur Bank ABC um es dort auf sein Girokonto zu legen, da er nicht in bar so viel Geld rumliegen haben möchte.
Jetzt hat ABC 20.000 € in ihren Büchern stehen.
Zum einen die 10.000 € von Rolf und die 10.000 € Schulden von Hennes, die er noch bezahlen muss.
Die 10.000 € von Rolf kann die Bank aber wieder an jemand anderes verleihen (und Zinsen kassieren).
Wenn sie dies tut, und Rolf kommt und sein Geld zurück haben will, ist kein Geld da und ABC muss Insolvenz anmelden.

Damit das nicht passiert, schreibt die Zentralbank einen gewissen Reservesatz vor, die die Bank immer zurück halten muss, also nicht verleihen darf.

Ein kleines Zahlenbeispiel:

B= Bargeld =200 €
E= Einlagen (Giralgeld da meist auf Girokonten)
R= Mindestreserven
r=25% (Reservesatz)
b=20% (Bargeldquote, wie viel Bargeld wird gehalten)

B= 200 €
E=B*(1-b) => E= 200 €*80%=160 € (B=40€)
Es werden also 160 € vom Bargeld „auf die Bank gelegt“.
Davon muss die Bank jetzt 25 % in Reserve halten.
160 €*25%=40 €
Also R=40 €
Den Rest kann die Bank nun wieder verleihen (120 €).

Dann beginnt alles von neuem:
Von den 120€ werden 20% in bar gehalten/ 80% werden Giralgeld (96 €)
Von den 96 € muss die Bank wieder 25% in die Reserve stecken usw.

Am Ende gilt:
B= 40 € + 24 € +…..= 100 €
E= 160 € + 96 €+…..= 400 €
R= 40 € + 24 € + …..= 100 €

Aus den 200 € Bargeld die am Anfang (von den Zentralbank) gegeben waren wurden Geldmenge=Bargeld + Giralgeld= M= B + E = 100 € + 400 €= 500€.
Es ist also das 2,5-fache des ursprünglichen Geldes im Umlauf.

Das lässt sich auch mit folgender Formel ausrechnen:
m (der Geldschöpfungsmultiplikator) = 1 /( b + r(1-b) )
m= 1/(0,2+0,25*0,8)= 2,5
M (Geldmenge) = m*GB (Geldbasis, in unserem Fall die 200 €)
M=2,5*200 €= 500€

Dabei gilt auch noch:
B= b*M
E= (1-b)*M
M= B + E
R= r*E
GB= B + R

Falls ihr die Werte zu unspannend findet, multipliziert sie doch einfach mit 10.000.000 :D

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2 Antworten

  1. Marcel sagt:

    Interessantes Zahlenbeispiel und leicht nachvollziehbare Rechnung. Das entscheidende ist allerdings, dass der Reservesatz r und die Bargeldquote b in der Realität viel, viel kleiner sind und sich dadurch natürlich auch andere Ergebnisse ergeben.

  1. 17. November 2011

    […] in aller Regel beispielsweise deutlich weniger SB-Technik zur Verfügung stellen können. Kunden ortsansässige Banken und Sparkassen hingegen müssen in diesem Punkt meist keinerlei Abstriche machen. Auch die […]