Besserer Schutz trotz gehackter SIM-Karte

Quelle: pixabay.com

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Was viele bereits geahnt haben, wurde durch die letzten Enthüllungen von Edward Snowden leider bittere Realität.

Handygespräche werden bereits seit vielen Jahren flächendeckend abgehört und kaum ein Handnutzer ist davor sicher. Hierbei handelt es sich speziell um die von der NSA gehackten SIM-Karten der Marke Gemalto, welche alleine in Deutschland von vielen Millionen Smartphonebesitzern genutzt werden. In Europa beträgt der Markanteil dieses Herstellers 30 Prozent und weltweit sogar 50 Prozent.

Neben den Gemalto SIM-Karten waren auch die Karten des in Deutschland führenden Herstellers Giesecke & Devrient im Visier des NSA.

Wer sich ein wenig Privatsphäre zurückholen möchte, bekommt mit der kostenlosen Open-Source-App Simlar nun die Möglichkeit. Diese wurde speziell für Smartphonebesitzer entworfen, die sich vor einer solchen Überwachung schützen wollen.

Dabei werden die Gespräche über das Internet zuverlässig verschlüsselt. Bei dieser sehr einfach zu bedienenden App spielt es keine Rolle mehr, ob die SIM-Karte manipuliert wurde oder nicht.

Das Team hinter Simlar

Bis zur Endversion der Simlar App arbeitete ein deutsches Team aus Entwicklern fast zwei Jahre. Seit Januar 2015 gibt es diese App sowohl für iPhones als auch für alle Android-Handys. Das Team besteht aus insgesamt sieben Entwicklern in Köln, welche unentgeltlich an der App arbeiten und es sich zur Aufgabe gemacht haben, eine verschlüsselte Kommunikation zu ermöglichen und das so einfach, wie nur möglich.

So funktioniert die App

Der Name Simlar steht für „Simple Leak Avoider“, was „Schutz vor Sicherheitslecks“ bedeutet. Bei der Verschlüsselung setzten die Entwickler ein bewärtes Ende-zu-Ende Verschlüsselungsprogramm mit dem Namen ZRTP, sodass selbst für die Betreiber von Simlar ein Mithören der einzelnen Gespräche unmöglich ist.

„Kryptographie war zu lange ein Privileg für Computer-Spezialisten. Wir wollten eine App entwickeln, mit der sogar unsere Eltern gerne telefonieren“, so der Hauptentwickler und Kopf von Simlar Ben Sartor.

Alle Gespräche, welche mit dieser App geführt werden, laufen als VoIP (Voice over IP) über das Internet. So sind die Gespräche im eigenen WLAN sogar komplett kostenlos. Wer über das mobile Internet telefonieren möchte, sollte sich dabei einen Tarif mit Datenflatrate aussuchen.

Solange die Internetverbindung gut und stabil ist, verspricht die Simlar APP eine hervorragende Tonqualität. Da es sich hierbei um eine Peer-to-Peer-Technik handelt, ist die Latenz besonders gering. Zusätzlich findet die App durch das im Telefon integrierte Telefonbuch bei allen Kontakten heraus, ob diese auch über die Simlar-App verfügen. Aktuell steht die App als freie Software unter der GNU GPLv2-Lizenz zur Verfügung.

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1 Reaktion

  1. Nicole sagt:

    Sehr nett,

    erst letztens hatte ich mit ein paar Freunden darüber geredet. Jemand sollte klar sein da es keine 100% Sicherheit gibt, aber man kann sie durch so eine App z.b. steigern.