Anforderungen an einen sicheren Serverraum – darauf kommt es an

IT-Sicherheit und Datensicherheit hängt nicht alleine von Firewalls, Anti-Viren-Programmen und Schulungen der Mitarbeiter ab. Denn bei aller Digitalisierung in Unternehmen liegen die Dokumente meist physisch an einem Ort – dem Serverraum. Da die sensible Technik im Serverraum keinen Schaden nimmt, kommt es auf die richtigen Bedingungen an. Denn es lauern viele Gefahren.

Gefahren durch die Elemente

Eine häufige Gefahr für Server und ihre Festplatten sind die Elemente Feuer und Wasser. So sind die Geräte sehr empfindlich gegenüber eindringender Flüssigkeit. Auch Hitze vertragen sie schlecht. Teils können stark variierende Temperaturen und Luftfeuchtigkeit für das quittieren der Hardware verantwortlich sein. Bei Katastrophen wie Überflutungen und Bränden müssen sie speziell geschützt werden. In Unternehmen gibt es dafür viele Vorschriften und Normen, die schnell unübersichtlich werden können. Dienstleister für die Beratung und Zertifizierung von Sicherheitssystemen in den Bereichen des Brandschutzes und der Alarmierungsanlagen geben dabei schnell eine Hilfestellung. Im IT-Bereich sind vor allem Anlagen ohne Löschrückstände bedeutend.

Bei der Auswahl und Gestaltung eines Serverraums kommt es daher auf die korrekten organisatorischen und infrastrukturellen Maßnahmen an.

Gesondertes Gebäude oder Räumlichkeiten von Vorteil

Die beste Lage für einen Serverraum ist ein separates Gebäude. Die eigenen vier Wände für die IT bieten dabei gute Möglichkeiten, den restlichen Anforderungen gerecht zu werden. Gibt es keine Möglichkeit für ein gesondertes Gebäude und dieser wird somit im Unternehmensgebäude errichtet, sollte sich dieser zumindest in einem Brandschutzbereich befinden. Bereits bei der Auswahl des Raumes sollte ein Auge auf Gefährdungen durch die Umgebung geworfen werden.

Eigener Stromkreis empfehlenswert

Für die Stromversorgung empfehlen sich angepasste Stromkreise, sodass ein eigene Stromkreis getrennt von anderen Anlagen besteht. Besteht kein gesonderter Stromkreis sollten Steckdosenleisten mit Spannungsfilter für die Geräte genutzt werden.

Je nach Branche kann eine unterbrechungsfreie Stromversorgung empfehlenswert oder nötig sein. Bei Störungen im Stromnetz sorgen diese USV-Geräte in Krankenhäusern, Leitstellen, Rechenzentren aber mittlerweile auch in kleinen Büros für die Versorgung kritischer Lasten. Durch redundante IT sorgen Sie für eine Hochverfügbarkeit. Datenverlust wird so bei einem Stromausfall verhindert – den nicht nur die Lichter gehen aus.

Bei längerfristigen Stromausfällen kommt ein Notstromgenerator zum Einsatz, der die Systeme aufrechterhalten kann.

Verkabelung im Serverraum

Ein ideal Serverraum verfügt über einen Doppelboden. Durch den geschaffenen Hohlraum können Verkabelungen und Kabelstränge versteckt werden. Dadurch kann die Sicherheit durch weniger Stolperfallen erhöht werden.

Schutz vor Hitze – Hardware wärmt den Serverraum schnell auf

Klimaanlagen sind zu installieren, wenn der normale Luft- und Wärmeaustausch des Raumes nicht ausreicht. So erhitzen viele Server schnell den Raum. Zudem kann eine erhöhte Umgebungs- und Betriebstemperatur sich negativ auf die erwarteten Betriebsstunden vor Ausfall auswirken.

Prävention von Feuer und Warnanlagen

Neben Rauchmeldern sollten auch eine Brandmeldeanlage vorhanden sein. Diese können Brände frühzeitig erkennen und einen Alarm abgeben.

Automatische Löschanlagen verhindern das teure Anschaffen von neuer Hardware. Bei hochwertigen Serveranlagen kann sich dies lohnen. Zudem gibt es Anlagen ohne Löschrückstände, da herkömmliche Sprinkleranlagen die sensiblen Geräte schädigen würde. Zudem sollte sich in jedem Serverraum ein Handfeuerlöscher befinden. Achten Sie auf einen Feuerlöscher mit Kohlendioxid, Argon, Stockstoff, FM200 oder ähnlichem.

Im Serverraum sollten sich keine entzündlichen Gegenstände aus Papier, Karton oder Plastik befinden. Wird der Serverraum nicht als Abstellplatz genutzt, ergeben sich so weniger Gefahrenquellen.

Schutz vor Wasserschäden

Gefahr geht von undichten wasserführenden Leitungen, Leckagen des Heizungssystems und Sprinkleranlagen aus. Auch eindringendes Löschwasser oder Hochwasser kann zu Ausfällen im Serverraum führen. Rohre sollten daher nicht in der Nähe der Räumlichkeit verlegt werden, die zusätzlich gut abgedichtet werden sollte.

Unbefugten Zutritt und Einbruch verhindern

Ein einfacher Schutz vor Einbrüchen und unbefugtem Zutritt ist das Verschließen des Serverraums. Ein Verzicht von Beschilderung des Serverraums kann dabei ein weiteres einfaches Mittel zum Zutrittsschutz sein.

Fenster, Türen und andere Eingangs- und Einstiegmöglichkeiten sollten gesichert werden, damit sie auch zeitintensiven Einbruchsmethoden trotzen können. Diese Sicherung kann mit Gittern, Schlössern, Verschließmechanismen und Sicherheitsglas geschehen.

Videoüberwachung des Eingangsbereichs

Mit der Videoüberwachung kann die Sicherheit des IT-Server-Bereichs gesteigert werden. Allerdings sollte dabei auf eine datenkonforme Aufzeichnung geachtet werden, damit es nicht zu Verstößen der Privatsphäre und Problemen für das Unternehmen kommt.

Zutrittsberechtigung und Kontrolle

Ein schriftliches Berechtigungskonzept regelt, welche Personen Zutritt zum Serverraum haben oder benötigen. Der Zutritt sollte daher auch nur auf die Personen beschränkt sein, die Zugang zu den IT-Anlagen benötigen. Mit einer Zugangskontrolle per Schlüssel oder Chipkarte und einer zusätzlichen Dokumentation wird für maximale Sicherheit durch eine effektive Zutrittsberechtigung gesorgt.

 

Wird auf diese Faktoren bei einem Serverraum geachtet, wird ein großer Teil zu der Datensicherheit im Unternehmen beigetragen. Den trotz der Vorteile der Digitalisierung ist ein Serverraum mit einem Archiv vergleichbar – das zudem sensible Technik beinhaltet. Mit den richtigen Maßnahmen lassen sich die Unternehmensdaten allerdings lange digital aufbewahren und der Datenverlust vermeiden.

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