Target Costing (Zielkostenermittlung)

Normalerweise geht man davon aus, dass ein Unternehmer seine Kosten kalkuliert, dort einen Gewinn aufschlägt und das ist dann der Marktpreis.

Oft ist dies nicht realistisch. Oft ist der Preis vorgegeben, z.B. von einem Abnehmer (z.B. als Autozulieferer) oder weil man zu klein auf dem Markt ist und der Preis somit gegeben ist oder aus vielen anderen Gründen.

Target Costing besteht im Grunde aus drei Schritten, nach dem Schritt der Preisvorgabe (z.B. durch Marktforschung):

Zielkostenermittlung, Zielkostenspaltung, Zielkostenerreichung

Zielkostenermittlung:

Die generelle Idee ist, dass ich den oben beschriebenen Weg rückwärts gehe. Ich nehme mir also zuerst den Marktpreis, rechne meinen Gewinn runter und erhalte dann meine allowable costs, meine erlaubten Kosten oder Zielkosten.

Wie ermittle ich den Gewinn? Über den WACC (weighted avarege cost of capital). Dieser gibt mir an, wie viel Rendite ich machen muss, doch diesen muss ich erst transformieren, denn so kann ich ihn nicht auf das Produkt draufschlagen.

WACC soll gleich ROI= Jahresüberschuss / Gesamtkapital

Es entsteht der bekannte ROI-Baum durch Erweiterung mit Umsatz:

ROI= Jahresüberschuss / Gesamtkapital=  (JÜ/Umsatz) * (Umsatz/ GK) = Umsatzrendite * Kapitalumschlag

Wichtig fürs Target Costing ist die Umsatzrendite, da sie die Kenngröße für den erwünschten Gewinn pro verkaufter Einheit ist.

Beispiel:

Fremdkapitalzinsen: 5%

Eigenkapitalzinsen: 15 %

GK:  1.000.000 € davon EK: 500.000 €

Umsatz: 2.000.000 €

Jetzt rechnen wir:

WACC= 50%* 15% + 50%*5%= 10%

Ziel-ROI= 15% = Umsatzrendite * Kapitalumschlag = Umsatzrendite *   (2.000.000 /1.000.000)

Umsatzrendite= 15% /2= 7,5 %

Marktpreis: 100 €

Allowable Costs: 100 € – (100€*7,5%)= 92,5 €

Unsere Zielkosten sind also 92,5 €.

Sind unsere tatsächlichen Kosten jedoch höher, nennt man diese: drifting costs.

Wir müssen also ermitteln, wie diese Kosten reduziert werden können.

Dies wird aber aber andere Stelle einmal erklärt.