Glühbirnen und Halogenlampen
Wenn es nach der Entscheidung der Politiker geht, hat die gute alte Glühbirne ausgeglüht, weil sie nicht effektiv genug ist und ein Großteil der Energie durch die abgestrahlte Wärme verloren geht. Doch auch die Halogenlampe ist eine Glühbirne, der zusätzliche Bestandteile hinzugefügt wurden. Beleuchten wir doch einmal beide.
Die Glühbirne
Die Bestandteile einer Glühbirne sind:
- Glas
- Blech
- Kupfer
- Lötzinn
- Wolframdraht
- Füllgas (ca. 85 % Argon und 15 % Stickstoff)
Die Glühbirne ist ein glühender Körper, der Hitze ausstrahlt. Der eingeschaltete Strom erhitzt den den Glühfaden, der meist aus Wolfram besteht und bringt ihn zum Glühen. Das Füllgas wird mittels dieses Glühfadens zum Brennen gebracht und erhellt somit die Umgebung.
Schädliche Stoffe gibt es hierbei nicht. Die Farbtemperatur beträgt 2700 Kelvin und das Farbspektrum ist sonnenlichtähnlich. Lumen ist die Einheit des Lichtstroms (Lumen pro Watt = lm/W. Der Lichtstrom ist die gesamte Lichtmenge, die von einer Lichtquelle in alle Richtungen abgegeben wird. Für die Glühbirne gibt es recht unterschiedliche Aussagen über die Lichtmenge einer Glühbirne, bei Wikipedia ist die Rede von 12 lm/W. Die Anteile von UV-A und UV-B-Strahlung liegen bei 0,6 bzw. 0,1 %. Der Anschaffungspreis ist sehr gering, der Stromverbrauch jedoch sehr hoch, da der Großteil der Energie durch die Wärmeabstrahlung verloren geht.
Die Lebensdauer einer Glühbirne beträgt durchschnittlich 1.000 Stunden (da in den USA Glühbirnen mit einer Brenndauer von bis zu 20.000 Stunden verkauft werden, kursiert eine Geschichte, die von einer mehr als 100 Jahre alten Glühbirne in einer Feuerwache in Kalifornien erzählt). Mit einem Dimmer kann die Helligkeit stufenlos reguliert werden. Die Herstellung ist einfach, da nur wenige Rohstoffe notwendig sind. Die Entsorgung kann ganz einfach über den Hausmüll erfolgen.
Elektro-Smog entsteht kaum. Alle Haushaltsgeräte senden ein elektromagnetisches Feld in der Frequenz von 50 Hz ab. Geerdete Glühbirnen mit abgeschirmten Leitungen lassen den Wert auf nahezu 0 sinken. Die elektrischen und magnetischen Wechselfelder sind niedrig, hochfrequente Wellen gibt es keine. Geräusche entstehen nicht und die Glühbirne ist frei von Quecksilber. Auch die Raumluft wird nicht belastet. Beim Recycling kann lediglich der sogenannte Edisonsockel von automatischen Trenn- und Sortieranlagen mittels Magnetscheidern separiert werden. Der Wolfram- und Buntmetallanteil wird nicht berücksichtigt.
Fazit
Produktion und Entsorgung einer Glühbirne sind problemlos und einfach. Sie sind günstig im Einkauf und verbreiten ein angenehmes und gesundes Licht auf Grund des sonnenlichtähnlichen Vollfarbspektrums. Die Ökobilanz ist wesentlich positiver als die von kompakten Leuchtstofflampen.
Die Halogenlampe
Auch die Halogenlampe ist eine Glühbirne. Ihr werden jedoch zusätzliche Halogene wie Brom oder Jod hinzugefügt. Die Funktionsweise ist die gleiche, wie bei einer herkömmlichen Glühbirne und auch ihre festen Bestandteile stimmen überein. Lediglich das Füllgas ist ein anderes (Brom oder Jod).
In der Konzentration, die eine Glühbirne enthält, werden diese Problemstoffe zwar als unschädlich angesehen, doch lohnt es sich, sie einmal vor Augen zu führen:
Jod ist gesundheits- und umweltschädlich. Wir brauchen zwar Jod für die Funktion der Schilddrüse, doch nicht auf die Art, dass man es einatmet.
Brom ist sehr giftig sowie ätzend und umweltschädlich.
Halogenlampen gibt es in zwei Varianten: als Hochvolt- und als Niedervolt-Lampen.
Hochvolt-Halogenlampen sind bezüglich der EMF-Exposition (EMF = elektromagnetische Feld) unproblematisch (230 V). Sie funktionieren wie normale Glühbirnen ohne Transformator.
Niedervolt-Halogenlampen dagegen benötigen zur Bereitstellung ihrer Betriebsspannung von zumeist 12 V einen Transformator, der ein Magnetfeld mit erhöhter Frequenz (20 bis 100 kHz) erzeugt (herkömmliche Transformatoren erzeugen 50 Hz). Aufgrund der biologischen Wirkung der Magnetfelder wird empfohlen, einen Abstand von 0,5 bis 1 m einzuhalten.
Die Farbtemperatur beträgt 3200 Kelvin und das Farbspektrum liefert ein sonnenlichtähnliches und kontinuierliches Vollspektrumlicht. Die Lichtausbeute liegt höher, als bei der herkömmlichen Glühbirne, nämlich bei 15 – 27 lm/W lt. Wikipedia.
Die UV-A- und UV-B-Strahlung unterscheidet sich bei der Halogenlampe nach Hoch- und Niedervolt. Im Hochvoltbereich liegt sie bei 0,3 bzw. 0,1 %, im Niedervoltbereich bei 0,6 bzw. 0,3 %. Der Anschaffungspreis liegt im mittleren Segment, sie ist jedoch teurer, als die herkömmliche Glühbirne. Der Stromverbrauch ist allerdings etwas niedriger. Mit einer Lebensdauer von 2.000 bis 4.000 Stunden relativiert sich der Anschaffungspreis. Auch die Halogenlampe kann gedimmt werden. Die Herstellung ist jedoch wesentlich aufwändiger, was auch den höheren Kaufpreis erklärt. Die Entsorgung kann ebenfalls über den Hausmüll erfolgen, da die geringen Halogenmengen als unschädlich betrachtet werden können.
Auch hier gilt für den Elektrosmog gleiches wie für die Glühlampe. Die elektrischen Wechselfelder sind niedrig, die magnetischen bei Hochvolthalogen ebenfalls, jedoch bei Niedervolthalogen sehr hoch. Hochfrequente Wellen entstehen nicht. Hochvolt-Halogenlampen leuchten geräuschfrei. Dagegen kann der Transformator bei Niedervolt-Halogenlampen ein Surren verursachen, das als störend empfunden werden könnte. Auch die Halogenlampe ist quecksilberfrei und die Raumluft wird in keiner Weise belastet.
Fazit
Produktion und Entsorgung sind problemlos. Der erhöhte Preis wird durch längere Leuchtdauer gerechtfertigt. Die Halogenlampe verbreitet ein sonnenlichtähnliches Vollfarbspektrum und die Ökobilanz ist positiv.