Per Knopfdruck den Kühlschrank auffüllen – Lebensmittel online bestellen
Viele Lebensmittelketten sowie Online-Anbieter wie Amazon bieten schon seit einiger Zeit an, Lebensmittel frei Haus zu liefern. Die Idee ist gemütlich: von der heimischen Couch den Einkauf zu machen und ihn in möglichst kurzer Zeit bis zur Haustür geliefert zu bekommen. Keine Parkplatzsuche mehr und kein langes Anstehen vor der Kasse. Selbst der Wochenendeinkauf kann per Internet gemacht werden und die Freizeit komplett für die schönen Dinge genutzt werden.
Obwohl das Angebot in Deutschland schon sehr gut und flächendeckend ist, nutzen noch relativ wenige Bundesbürger diesen Service. An den Kosten kann es nicht liegen, denn die meisten Anbieter berechnen ab einem Bestellwert von 40 Euro keine Versandkosten. Die Produkte kosten laut einem ausführlichem Test, bei dem 130 Produkte getestet wurden, höchstens 6% mehr als im Laden. Auch die Qualität der gelieferten Produkte könnte ein Grund sein, warum viele noch vor den Einkäufen per Internet absehen. Viele frische Lebensmittel lassen sich nur persönlich anfassen, riechen oder optisch prüfen. Auch die Online-Lebensmittel-Anbieter wissen das und bieten die Möglichkeit, nicht gewünschte Waren bei der Annahme direkt zurück gehen zu lassen. Außerdem prüfen die Versandunternehmen sehr genau, ob tatsächlich die beste Qualität versendet wird. Wie auch im Ladenbetrieb wird der beste Service mit mehr Kunden belohnt.
Während Anbieter wie Rewe Online, Kaiser’s Tengelmann Bringmeister, Allyouneed, Shopwings und viele andere schon frische Lebensmittel versenden, arbeitet Amazon noch an seinem Express Service. Der Online-Gigant bietet bis jetzt nur nicht verderbliche Waren an. Mit einem besonders großen Angebot kann Real aufwarten. Der Discount-Riese bietet von Lebensmittel bis Wohnzubehör alles frei Haus an. Auf der Seite von Gutscheinpony werden viele Prospekte für den Einkauf bei Real zur Verfügung gestellt, die teilweise noch nicht einmal auf der offiziellen Seite angeboten werden, inklusive einer kleinen Anleitung, um den Einkauf zu erleichtern. Aber auch bei Real hängt der Service von dem Wohnort ab. Die meisten Online-Anbieter lösen das Problem mit einer Filialsuche, die den jeweiligen Wohnort beliefert.
Beim Online-Einkauf fallen genau wie beim Kauf im Laden Pfand für Flaschen und Dosen an. Im Moment bietet nur Rewe die Option, das Leergut bei einer Lieferung auch wieder mit zu nehmen. Dagegen erhebt MyTime 5 Euro Pfand auf Kühlboxen, die bei der Lieferung von Tiefkühlprodukten berechnet werden. Für die Rücklieferung liegt aber ein Rücksendeschein bei, mit dem der Kunde die Box kostenlos mit DHL abholen lassen kann. Teilweise erfordern insbesondere die gekühlten Lebensmittel einen enormen Verpackungsaufwand. Die meisten Anbieter nehmen alle Verpackungsmaterialen per Retourenschein wieder mit, damit sie umweltschonend verwertet oder wiederverwendet werden können.
Bei solch umfangreichen Serviceleistungen werden die Online-Bestellungen wohl auch in Deutschland bald immer mehr genutzt werden. Der IT-Forscher Antonio Krüger behauptet sogar, dass in Deutschland bald 80% der Lebensmittel online bestellt werden. Besonders die neuen Haushaltsgeräte, die direkt mit dem Internet verbunden sind, werden die Lücke schließen. In Zukunft wird uns der Kühlschrank eine Nachricht auf das Smartphone schicken, wenn Lebensmittel benötigt werden. Dazu werden direkt die aktuellen Sonderangebote der Lieferanten angeboten, die dann per Knopfdruck geliefert werden. Nur einräumen und essen müssen wir noch selbst!
Foto: „Fresh sashimi“ – nishimuraya.kinosakionsen via Flickr (CC BY 2.0)