Digitalisierung beim Stahleinkauf: Die Vorteile
Die Digitalisierung bringt auch beim Stahleinkauf einige Lösungen und Vorteile, welche im Verlauf dieses Artikels aufgeführt werden. Die Industrie 4.0 betrifft hauptsächlich die Digitalisierung aller Industriebereiche. Daher wird auch in der Stahlindustrie der Fokus zunehmend auf die Digitalisierung gesetzt. Insbesondere beim Stahleinkauf gilt es hier interessante Entwicklungen zu berücksichtigen.
Möglichkeiten der Digitalisierung im Stahleinkauf
Die Digitalisierung im Stahleinkauf spart auf lange Sicht Zeit, Geld und Kapazitäten, die für andere neue Investitionen und Projekte eingesetzt werden können. Ein Einläufer achtet auf den Preis, die Produktqualität und den Service. Mit digitalen Managementsystemen und intelligenten Einkaufstools können sowohl auf der Kunden- wie auch Lieferantenseite künftig effizientere Prozesse erreicht werden.
So lassen sich beispielsweise auch spezifische Stahlprodukte und deren Verfügbarkeit inklusive Preis und Mengenrabatte in ein Webtool beim Lieferanten integrieren, auf das der Einkäufer des Kunden Zugriff hat und direkt – ähnlich wie bei einem B2C Onlineshop – bestellen kann. Wenn der Kunde dennoch einen Ansprechpartner benötigt, steht ihm ein Serviceportal zur Verfügung, um direkt mit dem zuständigen Fachpersonal in Kontakt treten zu können.
Prozessoptimierung mit digitalen Systemen
Neue digitale Systeme sind in der Lage, den Wertschöpfungsprozess entlang der Supplychain zu beschleunigen und mit den passenden Tools ganzheitlich zu optimieren. So wird noch mehr gewährleistet, dass erforderliche Waren, Materialen und Services genau zu dem Zeitpunkt an dem Ort verfügbar sind, wo sie gebraucht werden. Ein Beispiel für eine solche digitale Lösung ist eine Beschaffungsplattform, die einen direkten Informations- und Datenaustausch zwischen verschiedenen Marktteilnehmern ermöglicht, die so miteinander vernetzt werden.
ERP-Systeme unterstützen Just-in-time
ERP-Systeme werden schon seit längerer Zeit erfolgreich bei der Beschaffung von Produktionsmitteln, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Kapital und Personal eingesetzt.
Für kleinere und mittlere Unternehmen bereitet die Digitalisierung eine bessere Planbarkeit von Just-in-time-Lieferungen. Branchenerfahrene Stahlhändler sind in der Lage, ihre Stähle in unterschiedlichsten Sorten termingenau bei immer kürzeren Lieferzyklen bereitzustellen. Das erhöht die Flexibilität bei den Kunden enorm und reduziert die Kosten, da sie ihre Lagerbestände auf ein Minimum reduzieren können. Das freigesetzte Kapital kann das Unternehmen für wichtige anstehende Investitionen einsetzen.
Thermovision Prozessüberwachung in der Stahlindustrie
Die technischen Entwicklungen der Industrie 4.0 stellen die Stahlindustrie vor die Herausforderung, analoge Anlagen mit digitalen IP-basierten Systemen zu verknüpfen und nachzurüsten. Aber so lässt sich eine ganzheitliche visuelle Prozessüberwachung ermöglichen. In der Stahlindustrie lässt sich Thermovision zur Prozessüberwachung als intelligente Sicherheitslösung zur Brandfrüherkennung und somit als Schutz für Mensch und Maschine einsetzen.
Künstliche Intelligenz im Stahleinkauf
In vielen Bereichen kann der Einsatz von künstlicher Intelligenz die Produktivität verbessern. Auftragsbestätigungen oder Rechnungen prüfen und ähnliche typische Sachbearbeiteraufgaben können künftig von KI-basierten Systemen erledigt werden, wohingegen qualifizierte Fachkräfte mehr in hochspezialisierten oder strategischen Funktionen benötigt werden.
So gibt es bereits jetzt schon App-Lösungen, die Auftragsbestätigungen automatisiert überprüfen können. So ein Tool gleicht getätigte Bestellungen mit den entsprechenden Datensätzen der eingegangenen Auftragsbestätigung ab. Nur bei festgestellten Abweichungen müssen manuelle Eingriffe vorgenommen werden, alles andere läuft automatisiert. Auf diese Weise lassen sich auch Rechnungen und Bestellungen abgleichen.
Wenn sich Unternehmen über Schnittstellen direkt an Lieferantensysteme anbinden können, wird auch das Aufnehmen von Kundenbestellungen deutlich erleichtert.
Was eine künstliche Intelligenz aber nicht kann, ist verhandeln. So werden also Stahleinkäufer wohl auch noch in Zukunft diesen Part übernehmen. Das zeigt auch, dass Maschinen den Menschen nicht ersetzen, sondern ergänzen. Künstliche Intelligenz bedeutet auch, Netzwerke und Kooperationen ausbauen, denn wo Maschinen in Kontakt treten und verknüpft werden, tun es Menschen ebenso.