Wie die künstliche Intelligenz die Videoüberwachung smarter macht
Die künstliche Intelligenz, kurz KI genannt, ist momentan in aller Munde. OpenAI hat mit ChatGPT seit dem vergangenen Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, was möglich ist. Oder anders gesagt: Dank ChatGPT kann sich jeder selbst ein Bild davon machen. Aber während ChatGPT ziemlich textlastig ist, kann sich eine künstliche Intelligenz auch andernorts nützlich machen – etwa bei der automatischen Auswertung von Bildmaterial.
Was ist die künstliche Intelligenz?
Unter einer künstlichen Intelligenz versteht man im Grunde ein Computer-Programm, das sich ähnlich verhält, wie es ein Mensch tun würde. Die Herausforderung dabei: Klassische Algorithmen werden mit konkreten Situationen gefüttert, auf die sie dann reagieren sollen. Ist ein Fall nicht abgedeckt, kann der Algorithmus ihn nicht abdecken und wirft (im besten Fall) einen Fehler. Eine künstliche Intelligenz sollte hingegen in der Lage sein, auch auf bislang unbekannte Gegebenheiten angemessen zu reagieren.
Videoüberwachung mit künstlicher Intelligenz
Die Videoüberwachung ist nicht mehr wegzudenken. Beispielsweise können Kameras dabei helfen, Situationen schnell zu erfassen, die nicht dem normalen Zustand entsprechen. Man stelle sich beispielsweise ein Rechenzentrum vor, in dem Computer eine konstante Temperatur haben sollen, um die Lebensdauer zu erhöhen. Mit Wärmebildkameras kann man hier schnell feststellen, ob noch alles in Ordnung ist – fällt beispielsweise bei einem der Server ein Lüfter aus, würde man das auf dem Kamerabild sehen, denn der betroffene Rechner würde rot aufleuchten. So kann ein Techniker den Defekt beheben, bevor es zu einem Schaden (und entsprechend einer unerwünschten Downtime) kommt. Mithilfe eines Video Management System lässt sich ein solcher Vorgang sogar noch weiter automatisieren: Das System überwacht die Racks und schlägt Alarm, wenn es zu Unstimmigkeiten kommt. Die Kameras an sich laufen somit passiv und müssen nicht permanent überwacht werden.
Aber auch in „greifbareren“ Situationen kann sich die KI bei der Verarbeitung von Videomaterial nützlich machen. Als Beispiel sei ein Supermarkt genannt, wo Kameras vor allem aufgrund von Diebstahldelikten an der Decke hängen. Die KI kann hier mittlerweile sehr zuverlässig die automatische Detektion von verdächtigem Verhalten übernehmen.
Diebe sind vorhersehbar
Dabei macht man sich zu nutze, dass Diebe bestimmte Verhaltensmuster an den Tag legen, mit denen sich eine künstliche Intelligenz trainieren lässt. Jemand, der lange um ein bestimmtes Produkt herumtigert und sich nervös in alle Richtungen umschaut, ist beispielsweise verdächtiger als ein „normaler“ Kunde, der sich das Produkt einfach anschaut und dann in einen Warenkorb legt.
Mit dem Wissen und unzähligen weiteren Verhaltensmustern kann eine künstliche Intelligenz mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine Unregelmäßigkeit feststellen. Der Vorteil ist dabei ganz klar: Computergestützte Systeme mit künstlicher Intelligenz sind in der Lage, eine größere Fläche gleichzeitig zu analysieren, als es dem Sicherheitspersonal möglich wäre. Die Trefferquote ist dabei ähnlich gut oder sogar besser als wenn der Ladendetektiv die Bildschirme beobachten würde.