Die Geschichte des Kunststoffs
Plastik ist ein Material, das in seiner täglichen Verwendung innerhalb weniger Jahrzehnte den Markt erobert hat. Kaum ein Produkt ist vollkommen frei von jeglichem Kunststoff.
Sowohl Lebensmittel als auch technische Geräte, Möbel und Schreibwaren werden in Plastik verpackt oder bestehen selbst aus Kunststoff. Dabei ist die Erfolgsgeschichte dieses faszinierenden Stoffes noch längst nicht zu Ende erzählt.
Geschichte des Kunststoffs – die Anfänge
Der älteste Kunststoff ist der Kautschuk, besser bekannt unter dem Namen Gummi. Dieser wurde bereits im 17. Jahrhundert nach Europa eingeführt und erfreute sich bald großer Beliebtheit.
Den Kautschuk gewann man aus Baumsäften und setzte ihn besonders in Zeiten der industriellen Revolution in großen Mengen ein. 1869 wurde zum ersten Mal Zelluloid in seiner heutigen Form produziert. Als 1844 das Linoleum erfunden wurde, fand es schnell Anwendung in Fußboden-Belägen und auf Tischflächen. Kurz nach der Entdeckung der Zellulose konnte der heute unerlässliche Stoff Viskose entwickelt werden.
Einer der wichtigsten Kunststoffe für die industrielle Revolution war das sogenannte Bakelit, welches elektrische Flüsse isoliert und somit vorwiegend für elektrische Leitungen eingesetzt wird. Das 1885 entwickelte Galalith machte Kleinigkeiten wie Knöpfe, Anstecknadeln und Spielzeuge auch für die Mittel- und Unterschicht erwerblich und öffnete neuen Gestaltungsspielraum, da Galalith in verschiedenen Farben produziert werden kann.
1938 wurde zum ersten Mal Nylon auf den Markt gebracht, welcher schon damals bei der Damenwelt in Form von Strumpfhosen Anklang fand. Nach weiteren Erfindungen wie Polyurethan und Silikon war der Weg für eine Plastik-Revolution geebnet.
Plastik im modernen Markt
Eine Welt ohne Plastik ist heutzutage unvorstellbar. Kunststoffe umgeben die Menschen auf Schritt und Tritt. Sie sind in Kleidung, in Plastikflaschen, in Handys und Smartphones.
Lautsprecher, Computer, Schuhe und Netzteile bestehen zu einem großen Teil aus Plastik, ebenso wie Spielzeug, Kunststoffeimer und Uhren. Ohne Kunststoff wäre die Welt technisch längst nicht so weit, wie sie es heute ist. Kunststoffe werden zu einem großen Teil in technischen Geräten und Maschinen eingesetzt, und die niedrigen Kosten für die Produktion und Verarbeitung von Plastik arbeiten zu Gunsten des technischen Fortschritts.
Aber auch für das Individuum hat Kunststoff unvergleichliche Vorteile: aufgrund der geringen Kosten können Waren in Massenproduktion auf billigste Weise produziert werden, sodass Produkte, die noch vor 50 Jahren für die Allgemeinheit unerreichbar waren, heute auch für die Unterschicht zugänglich sind.
Nicht zu verachten ist der enorme wirtschaftliche Einfluss, den der Kunststoff auf die Ökonomie hat. Erst durch die billige Massenware sind Länder wie China und Indien zu den wirtschaftlichen Großmächten aufgestiegen.