Antivirus-Software: Ehemaliger Mozilla-Entwickler macht sich Luft
Der ehemalige Mozilla-Entwicker Robert O’Callahan gibt der jahrelangen Diskussion um den Nutzen von Antivirus-Systemen neues Feuer. Er sagt, man solle jegliche Antivirus-Software von seinem Rechner entfernen.
Harsche Kritik müssen sich Hersteller von Antivirus-Software seit jeher gefallen lassen – teils zurecht. Besonders seit Microsoft in Windows 10 den Defender als vollwertigen Ersatz integriert hat, ist Drittanbieter-Software in diesem Bereich völlig überflüssig geworden – sofern man sich mit seinem Gerät und der Software dahinter beschäftigt. So nutze ich selbst schon seit Windows 7 nur noch die Bordmittel von Microsoft und fahre damit sehr gut. Erstens gibt es ein spürbares Leistungsplus meines Rechners und zum anderen muss ich niemanden aus der Schlangenöl-Brance jährlich Geld in den Rachen stopfen – sofern ich nicht nach jedem Update mit Werbung belästigt werden möchte.
AV-Software bringt Sicherheitsprobleme mit sich
Schaut man sich einmal im Netz um, steht O’Callahan mit seinen Ansichten nicht allein da. Auch Googles Project Zero macht es sich zur Aufgabe AV-Programme und ihre Probleme an den Pranger zu stellen. So gefährde Beispielsweise der SSL/TLS-Scan von Kaspersky die Sicherheit. Dieser unterwandert verschlüsselten Verbindungen und ermögliche somit Man-in-the-Middle-Attacken.
Weiterhin prangert der Entwickler an, dass sich Sicherheitslösungen nicht an Standard-Sicherheitspraktiken orientieren. So werde Beispielsweise Browser-Code zerstört, welche Nutzer vor Exploits schützen soll. So sollen unter anderem mehrere AV-Programme die Address-Space-Layout-Randomization (ASLR) von Firefox unterwandert haben und somit für zahlreiche Probleme verantwortlich sein.
Wie ich bereits am Anfang erwähnt hatte, reicht spätestens ab Windows 10 der verbaute Defender völlig aus – sofern man als Nutzer seinen Kopf nicht völlig abschaltet, während man Word-Dokumente mit .exe am Ende öffnet.
Quelle: Robert O’Callahan