Arbeitszeiterfassung: Das ist neu

Die Arbeitszeiterfassung unterliegt einem ständigen Wandel, vor allem durch die Einführung neuer Technologien und gesetzlicher Regelungen. Diese Änderungen beeinflussen sowohl die Rechte als auch die Pflichten von Arbeitnehmern und Unternehmen. Dieser Artikel zeigt, auf was Mitarbeitende und Unternehmen nun achten müssen.

Wecker, Arbeitszeiterfassung

Arbeitszeiterfassung, Quelle: Lukas Blazek, Unsplash

Digitale Arbeitszeiterfassung wird verpflichtend

Die digitale Arbeitszeiterfassung-Pflicht ist eine der signifikantesten Veränderungen im Bereich der Arbeitszeiterfassung. Unternehmen müssen nun sicherstellen, dass die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter lückenlos und genau digital erfasst werden. Diese Maßnahme soll die Einhaltung der Arbeitszeitgesetze sicherstellen und Überstunden transparent machen. Digitale Systeme bieten dabei den Vorteil, dass sie genaue Daten liefern und Manipulationen erschweren.

Auf die Sekunde genau: Diese Möglichkeiten für die moderne Zeiterfassung gibt es

Ein weit verbreitetes System ist die Nutzung von Apps auf Smartphones oder Tablets. Diese sind besonders praktisch, da die meisten Mitarbeiter heutzutage über ein Smartphone verfügen. Die Vorteile liegen in der Benutzerfreundlichkeit und der Möglichkeit, die Arbeitszeit auch unterwegs zu erfassen. Nachteile können Datenschutzbedenken und die Abhängigkeit von einem funktionierenden Gerät sein.

Auch die Nutzung spezieller Zeiterfassungsterminals ist gängig. Diese Geräte werden oft am Arbeitsplatz installiert und ermöglichen es den Mitarbeitern, mit einer Karte oder einem biometrischen Merkmal, wie einem Fingerabdruck, ein- und auszustempeln. Vorteile sind die Genauigkeit und die Schwierigkeit, die Systeme zu manipulieren. Nachteile können hohe Anschaffungskosten und eine mögliche Wahrnehmung der Überwachung durch die Mitarbeiter sein.

Cloud-basierte Zeiterfassungssysteme bieten eine zentrale Speicherung der Daten und ermöglichen den Zugriff von verschiedenen Standorten. Sie sind ideal für Unternehmen mit mehreren Standorten oder Mitarbeitern im Homeoffice. Vorteile sind die zentrale Verfügbarkeit der Daten und die einfache Integration in andere Systeme. Nachteile können Abhängigkeiten von der Internetverbindung und mögliche Sicherheitsrisiken sein.

Rechte der Arbeitnehmer: Transparenz und Fairness

Die Rechte der Arbeitnehmer im Rahmen der digitalen Zeiterfassung sind ein wesentlicher Aspekt, der verschiedene Facetten umfasst. Ein grundlegendes Recht ist die transparente und genaue Erfassung der geleisteten Arbeitszeit. Beispielsweise muss in einem Callcenter, wo die Arbeitszeit oft bis auf die Minute genau erfasst wird, sichergestellt sein, dass alle Arbeitsstunden korrekt aufgezeichnet werden, einschließlich der Zeit, die für Nachbereitungen von Anrufen aufgewendet wird.

Ein weiteres wichtiges Recht ist der Datenschutz. Bei der Nutzung biometrischer Systeme, wie Fingerabdruck-Scannern in einem Produktionsunternehmen, müssen die Daten der Mitarbeiter geschützt und dürfen nur für den vorgesehenen Zweck verwendet werden. Ebenso haben Arbeitnehmer das Recht darauf, dass ihre Pausenzeiten und Ruhephasen respektiert werden. In einem Szenario, in dem ein Mitarbeiter im Außendienst tätig ist und seine Arbeitszeit über eine GPS-basierte App erfasst wird, muss das System so konfiguriert sein, dass es die Privatsphäre außerhalb der Arbeitszeiten nicht verletzt.

Einblicke in die erfassten Daten müssen jederzeit möglich sein

Darüber hinaus haben Arbeitnehmer das Recht auf Zugang zu ihren Arbeitszeitdaten. In einem Büroumfeld, wo Arbeitszeiten über eine webbasierte Anwendung erfasst werden, sollten Mitarbeiter die Möglichkeit haben, ihre eigenen Zeitdaten einzusehen und zu überprüfen. Dies stellt sicher, dass sie in der Lage sind, Unstimmigkeiten zu melden und ihre Rechte im Falle von Diskrepanzen zu wahren.

Pflichten der Arbeitgeber: Datenschutz und Compliance

Arbeitgeber sind verpflichtet, ein System zur Arbeitszeiterfassung einzuführen, das den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Gleichzeitig müssen sie den Datenschutz gewährleisten und sicherstellen, dass die erfassten Daten nur für den vorgesehenen Zweck verwendet werden. Die Einhaltung dieser Vorgaben ist entscheidend, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Vorteile für Unternehmen: Effizienz und Kontrolle

Trotz der Herausforderungen bietet die digitale Arbeitszeiterfassung auch Vorteile für Unternehmen. Sie ermöglicht eine effizientere Verwaltung der Arbeitszeiten, eine vereinfachte Abrechnung von Überstunden und einen besseren Überblick über die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter. Diese Effizienzsteigerung kann zu Kosteneinsparungen und einer verbesserten Betriebsführung führen.

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