Die Evolution des FIFA Spiels
Seit Ende 1993 erfreut sie uns schon, die FIFA-Spieleserie mit dem besonderen „Kick“, die sich mittlerweile buchstäblich in alle Welt verbreitet hat. Entwickelt wurde das Gaming-Konzept von Electronic Arts (EA) in Burnaby, Columbia. Das vielgespielte FIFA hat heute eine ellenlange Geschichte hinter sich, die – wir rechnen genau nach – bis jetzt 26 beachtliche Jahre währt. Während dieser Zeitspanne fand eine wahre Evolution statt, die schließlich zu dem bekannten modernen Spielerlebnis führte.
Die Fangemeinde ist nicht immer mit Änderungen einverstanden
Früher hieß FIFA nicht einfach nur FIFA, sondern „FIFA Football“ oder auch „FIFA Soccer“. Diese Ergänzung hat das Spiel allerdings heute nicht mehr nötig, denn FIFA zu zocken, bedeutet schlicht und einfach das berühmteste digitale Fußballspiel der Welt zu spielen. Jedes Jahr erscheint zuverlässig seine neue Ausgabe, mit neuen Features und verbesserten Funktionen, aber auch manchmal mit viel Grund zur Empörung.
Denn die Fangemeinde ist ganz und gar nicht immer damit einverstanden, wenn sich „ihr FIFA“ verändert und benötigt regelmäßig eine gewisse Eingewöhnungszeit. Beinahe jedes neue FIFA wird seit 1994 mit dem abgekürzten Folgejahr ergänzt, so kam 2018 schließlich FIFA 19 heraus. 20 Generationen umfasst die Evolutionskette inzwischen, hinzu kommen verschiedene Ableger wie zum Beispiel FIFA Street, sowie spezielle WM- und EM-Versionen, die der Sache einen guten Schuss Würze geben.
Der Gamer wird zum Herrscher über die Fußballwelt
Heute sind wir im Vergleich zu damals bei einer beinahe perfekten Fußballsimulation angekommen, mit sämtlichen wichtigen realen FIFA-Spielern und ihren festgelegten Stärken und Schwächen. Die Möglichkeiten für den Nutzer sind dabei, wie bei vielen guten modernen Spielen, unendlich. Man hat schließlich die gesamte Ligaaufstellung unter Kontrolle. So kann sogar die möglicherweise schon seit Beginn vermurkste Saison auf der Spielekonsole korrigiert werden.
Alternativ haben die User auch die Möglichkeit, eine ganz eigene Liga aufzustellen, mit verschiedenen Teams nach Wahl. Ganz ehrlich: Wenn doch aktuell in der ersten und zweiten Bundesliga vieles drunter und drüber geht – warum sollte es da auf der Konsole anders sein? Eine gute Mischung ist generell immer ein Garant für zufriedene Fans! Und immer, wenn Experten wie Buchmacher bei den Sport- und Fußball-Wetten in der Meisterfrage überfragt zu sein scheinen, ist Spannung vorprogrammiert. Im Falle von FIFA kann man den Ausgang sogar noch selbst bestimmen, quasi als Herrscher über die Fußballwelt.
Grafische Metamorphose von den frühen Jahren bis heute
Doch beginnen wir dort, wo man eigentlich beginnen sollte: beim Anfang. Der allererste Titel erschien ganz exklusiv für die Sega Mag Drive, erst Monate später folgten die passenden Versionen für den PC unter MS Dos, für Game Gear, Amiga, 3DO, Game Boy und das damals berühmt-berüchtigte Super Nintendo Entertainment System (Super NES). Damals bestand die Grafik aus schlichten 2D-Sprites, was ganz normal für diese frühen Gaming-Jahre war. Nur die 3DO-Variante prahlte ab 1994 mit einer SVGA-Auflösung, dem damals neuesten Grafik-Standard, noch weit entfernt von Ultra HD.
FIFA 96 erstrahlte 1996 auf dem PC zum ersten Mal im vollen 3-D-Glanz, was ein riesiges Erlebnis für die Fangemeinde war. Doch auch das ist kein Vergleich mehr zu heute, denn längst können wir jeden einzelnen berühmten und weniger berühmten Fußballspieler am persönlichen Konterfei erkennen. Übrigens besaßen die Player 1995 noch reine Fantasienamen, die Benennung nach echten Stars folgte erst ein Jahr später.
Immer mehr Neuerungen kamen hinzu – bis zur modernen Version
Mit FIFA 97 brach eine Vielzahl von Veränderungen über die User herein: Zum ersten Mal kam das Motion-Capturing-Verfahren zur Anwendung, um die Bewegungen realistischer zu machen. Zudem gesellten sich Kommentatoren aus dem Off hinzu, die deutsche Variante enthielt die Stimmen von Karl-Heinz Feldkamp und Wolf-Dieter Poschmann. Wer mochte, konnte sich nun statt auf dem grünen Rasen in der Halle vergnügen.
Auch FIFA 98 legte sich mächtig ins Zeug, jetzt gab es mit „Song 2“ von Blur sogar einen eigenen Titelsong. Der Anwender konnte aus 16 verschiedenen Fußballstadien wählen und endlich gab es auch eine Abseitsregel, wie sie eigentlich zu jedem ordentlichen Soccer-Spiel gehört. In FIFA 99 erhielten die virtuellen Sportler dann animierte Gesichter und verschiedene Größen, außerdem konnte der User nun auch eigene Cups erstellen sich eine persönliche „Dreamleague“ kreieren. Im neuen Jahrtausend drehte das Entwicklerteam mit FIFA 2001 noch ein gutes Stück mehr an der Realitäts-Spirale und verpasst den Fußballspielern annähernd die Gesichter ihrer echten Vorbilder.
Der Frauenfußball kam erst mit FIFA 16 ins Spiel
Machen wir einen großen Sprung bis nach FIFA 16, der Version, die endlich auch die Geschlechtergerechtigkeit mitberücksichtigte. Denn nun wurde mit reichlicher Verspätung der virtuelle Frauenfußball mit 12 Nationalmannschaften eingeführt, allerdings ohne den damaligen Weltmeister Japan. FIFA 17 glänzte mit 5 weiteren Damen-Teams, leider konnten Frauen und Männer aber nicht gegeneinander antreten – genauso, wie es im wirklichen Leben vorgegeben ist.
Der Storymodus dieser mittlerweile schon wieder 2 Jahre alten Version mit Namen „The Journey“ schlug ein wie eine Bombe. Er erzählt die Geschichte von Alex Hunter, einem Nachwuchsstar der Premier League. Und so geht es weiter und weiter, bis über FIFA 19 hinaus. Denn die Hoffnungen der Fans strecken sich bereist nach FIFA 20 aus, das bislang nur in den Köpfen der Entwickler und hinter zugezogenen Vorhängen existiert.