Internet über Glasfaserkabel
Quelle: Alex Dreher / pixelio.de
Glasfaser Internet ist der nächste Schritt in Sachen weltweiter Vernetzung. Die großen Leitungen, die die Hauptrouter im Land verbinden, die sogenannten Backbones, sind bereits Glasfaserkabel; fast alle Verbindungen zu den Endnutzern allerdings nicht. Genau das soll sich ändern.
Was ist Glasfaser und warum ist es so schnell?
In einem gewöhnlichen Kabel fließt Strom mit Lichtgeschwindigkeit (Achtung!: der Strom, nicht die Elektronen) durch einen Strang aus Kupfer. Den Strom kann man in Ein und Aus (Einsen und Nullen) einteilen. Die Informationsdichte wird dann dadurch bestimmt, wie klein ich das Strompaket für jede Eins bzw. Null machen kann. Umso höher die Frequenz der Einsen und Nullen ist, umso mehr Daten bekomme ich durch das Netz.
Optische Kabel verwenden den Effekt, das Licht vollständig reflektiert wird, wenn es auf eine andere Oberfläche im bestimmten Winkel aufkommt (ähnlich der Reflektion der Sonne im Wasser). Das Licht wird so in der Faser hin und her reflektiert bis es zum Ziel kommt. Der Vorteil am Licht ist, dass die Frequenz viel höher sein kann und somit vielmehr Informationen pro Sekunde vermittelt werden können.
Vorteile und Nachteile der Glasfaser
Neben der eindeutig höheren Geschwindigkeit ist Internet über Glasfaser auch nicht so Fehleranfällig, da die Elektronen in gewöhnlichen Leitungen empfindlich sind für Schwankungen von externen Magnetfeldern. Dafür sind optische Leiter allerdings anfälliger gegenüber mechanischer Verformung. Wie man sich vorstellen kann, können Kupferkabel viel eher gebogen werden als Glasfasern.
Dazu kommt, dass VoIP von der Konnektivität des gesamten Internets abhängig ist. Wer schon einmal ein Skype-Gespräch geführt hat, weiß, dass hier die Qualität auch einmal zusammenbrechen kann, bei ISDN-Leitungen wird die Bandbreite fürs Telefonieren garantiert. Der Trade-off zwischen Strom und Licht wird darüber entschieden, wie sehr es gebraucht wird. Letzteres ist natürlich teurer aber hat ein besseres Preis-Leistungsverhältnis im Verhältnis zur Bandbreite.
Warum Glasfaser jetzt?
Glasfaser macht also nur dort Sinn, wo auch die Kapazität benutzt wird. An diesem Punkt sind wir heute, wo langsam auch Endkunden (Firmen und Verbraucher) an Glasfaserkabel angeschlossen werden, da es sich nicht mehr lohnt mit Kupferdraht nachzurüsten. Die abgefragte Leistung ist einfach zu groß.
Google hat in den USA schon Pilotprojekte gestartet, wo in zwei kleinen Städten mit Google Fiber 1000 Mb/s an Download und Upload genutzt werden können. Dazu werden optische Kabel direkt bis zum Verbraucher gelegt. Auch in Deutschland stellt mit BusinessFibre der Anbieter Unitymedia bis zu 10 Gb/s bereit.
Wie sieht die Zukunft aus?
Die Zukunft könnte zwei Gesichter haben. In Städten wird es wohl am sinnvollsten sein, diese vollständig mit Glasfaser auszustatten. Auf dem Land könnte dies allerdings anders aussehen. Hier wird es sehr schnell sehr teuer jedes Dorf an das Netz anzuschließen. Was man sich vorstellen kann, ist, dass hier das mobile Internet für Zuhause genutzt werden wird.
Das mobile Internet muss von den Providern ohnehin ausgebaut werden und hat den Vorteil, dass nur ein Punkt in einem gewissen Umkreis am Netz liegen muss. Die gleiche Entwicklung hat Afrika durchgemacht, wo in weiten Teilen auf die Installation eines Telefonnetzes verzichtet worden ist und direkt aufs Handy – mobile Kommunikation – umgestiegen wurde.
Eine Antwort
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