Das neue Iphone 6s: Noch immer keine längere Akkulaufzeit

Quelle: pixabay.com

Quelle: pixabay.com

Vor wenigen Tagen, am 9. September, lud Apple wieder einmal zu seiner legendären Keynote ein.

Auf der Präsentationsgala, die wieder einmal einer Oscarverleihung glich, wurden dann auch die ganz großen Neuheiten des Apfelimperiums auf dem roten Teppich präsentiert.

Mit dabei war neben dem iPad Pro und der überarbeiteten Online-Fernseher-Box alias Apple TV eine Neuauflage des Alleskönner-Handys: Mit dem iPhone 6s will Apple nun einen weiteren Smartphone-Kracher zünden und mit neuen „Highlights“ für Begeisterung sorgen.

Doch ein zentrales Kriterium, die Leistung des Akkus, bleibt nach wie vor unangetastet. Ob das neue iPhone dennoch überzeugen kann, was es anders macht, und ob sich der Preisaufschlag rechtfertigen lässt, klären die folgenden Zeilen.

Das Design

Designtechnisch hat sich nahezu nichts getan: Auch das neue iPhone misst 13,8 x 6,7 x 0,7 Zentimeter, ist leicht gebogen und weist eine hervorstehende Kameralinse auf.

Neben den Ausführungen in „Silber“, „Gold“ und „Space Grau“ wird es das Modell nun jedoch auch noch in „Roségold“ geben. Weibliche Nutzer dürfte dies durchaus erfreuen, auf das Handling oder die Funktionen des neuen iPhones hat der neue Lack jedoch keinerlei Auswirkungen.

Immerhin soll nun eine zusätzliche Legierung für eine höhere Resistenz gegenüber Gebrauchsspuren sorgen: Die Aluminium-Zink-Legierung ist bereits bei der Apple Watch zum Einsatz gekommen und konnte dort durchaus überzeugen. Beim bloßen Anfassen macht sich diese jedoch nicht bemerkbar, da auch das Gewicht mit 143 Gramm nahezu identisch mit dem des iPhone 6 ausfällt.

Hard- und Software im Überblick

In puncto Hardware liefert die Handy-Neuauflage einige Neuerungen, die sich jedoch nur als Facelift bezeichnen lassen. So soll nun ein neuer Prozessor (A9) für eine noch schnellere Bedienungszeit und ein zusätzlicher Grafikprozessor für eine noch ansehnlichere Darstellung von Bildern sorgen sowie das Daddeln topaktueller PC-Titel erlauben.

An Speicherleistung und Bildschirm hat Apple nach wie vor nichts gedreht: Ein 4,7 Zoll großes Display samt LED-Hintergrundbeleuchtung und einer Pixelrate von 1.334 x 750 Bildpunkten ist bereits bei dem Vorgängermodell zu finden und der Speicher beträgt wie gehabt entweder 16, 64 oder 124 GB. Und ein Speicherschacht zwecks kostengünstigem Volumenausbau fehlt selbstverständlich ebenfalls.

Softwaretechnisch weist das iPhone dann doch noch einen Unterschied zum Vorläufer auf: Hier werkelt nun das Betriebssystem iOS 9, welches laut Apple einen besonders hohen Virenschutz bietet und zudem die Laufzeit des Handys erhöhen, also den Akku schonen soll.

Schwachpunkt Akku

Quelle: pixabay.com

Quelle: pixabay.com

Apple hat an der Akkuleistung keinen Ausbau vorgenommen. Auch das Neu-iPhone muss mit einem klassischen Lithium-Ionen-Akku auskommen, welcher laut Apple nun zwar eine Sprechdauer von 14 Stunden gewährleisten soll, in der Praxis jedoch wohl ähnlich wie das iPhone 6 nur an die 10 Stunden herankommen dürfte.

Schade eigentlich, denn bereits jetzt scheint Apple an neuen Techniken, etwa an einem besonderen Reaktionsmodell samt Magnesiumbeschichtung zu forschen. Sogar an einem „Einweg-Brennstoffzellen-Akku“ wird derweil getüftelt. Solch eine Ladung soll dann eine Betriebszeit von einer Woche ermöglichen. Dieser ließe sich zwar nicht aufladen und mag auf Dauer auch etwas kostspielig ausfallen, da eine Kartusche rund 3 bis 4 Euro kosten soll, doch für Reisende beispielsweise könnte diese Technik eine sehr attraktive Alternative darstellen.

Immerhin: Apple verspricht, dass der neue A9-Chip eine effizientere Arbeitsweise mit sich bringt. In Verbindung mit der Stromsparfunktion des neuen Betriebssystems soll dies dann eine längere Benutzung ermöglichen, doch da der Grafikprozessor nun stets im Hintergrund läuft, um auf Zurufe wie „Hey Siri“ reagieren und das Handy automatisch vom Stand-by- in den Wach-Modus zu versetzen, dürfte die Akkuleistung weiterhin stagnieren.

Highlights

Trotz der beinahe identischen Prozessor- und Speicherleistung sowie dem ausbleibenden Akku-Sprung bietet das überarbeitete iPhone dennoch zwei Highlights: Dank der Force-Touch-Technik reagiert nun etwa das Display nicht nur auf ein Berühren/Nicht-Berühren, sondern auch auf die Druckintensität der Eingaben. So werden dem Nutzer ausgehend von der Stärke, mit der er auf dem Touchscreen tippt und wischt, verschiedene kontextabhängige Zusatzfunktionen geboten, die auch die Steuerung der Apple Watch vereinfachen sollen.

Den zweiten großen Fortschritt bringt die iSight Kamera mit sich: Diese knipst nun auf der Hinterseite mit 12 und auf der Vorderseite mit 5,1 Megapixel. Neben der Aufnahme von Videos in 4K ermöglicht die Hauptlinse nun übrigens auch die Aufnahme von Panoramafotos in einer Auflösung von satten 64 Megapixel! Und wer das Smartphone als Selfie-Spender nutzen will, wird mit einer neuen Blitzfunktion beschert, die in dem Bildschirm integriert sein soll.

Fazit

Apples neues iPhone fällt durchaus „besser“ aus und kann insbesondere in puncto Bildschirm beziehungsweise Touchscreen-Technik und Kamera überzeugen. Den ganz großen Wurf ist dem Technikriesen jedoch nicht gelungen, zumal sich am Design nichts geändert hat.

Ob sich die Preise von bis zu 960 Euro rechtfertigen lassen, darf demnach durchaus angezweifelt werden. Bleibt nur zu hoffen, dass zumindest mit dem iPhone 7 doch noch eine Akku- oder Speicherkarten-Revolution einhergeht

Über den Autor

Jan Unger, Jahrgang 1984 ist Redakteur bei www.mobildiscounter.de. Seine Spezialgebiete sind Android und Apple Systeme, aber auch alternative Betriebssysteme.

Das könnte dich auch interessieren …