Was versteht man unter „Standardsoftware“?
Der Computer ist aus unserem Alltag gar nicht mehr wegzudenken. Immer wieder hört man im Zusammenhang mit dem Rechenknecht den Begriff „Standardsoftware“. Was man genau darunter versteht, wollen wir heute erörtern.
Das ist Standardsoftware
Unter „Standardsoftware“ versteht man gängige Programme, die sehr weit verbreitet sind. Dabei kann es sich um allgemein nützliche Applikationen handeln oder um bestimmte Nischen-Apps. Der Begriff „Standardsoftware“ kommt dabei weniger daher, dass die Tools bereits vorinstalliert sind, als viel mehr daher, dass sie soweit verbreitet sind, dass man üblicherweise für eine gegebene Aufgabe damit arbeitet.
Gängige Beispiele sind Microsoft Office (Word, Excel, PowerPoint), Adobe Photoshop, Adobe Premiere, Adobe Illustrator oder AutoCAD. Gemeinsam haben all diese Programme, dass ihre Lizenzen relativ teuer sind. Microsoft Office mag da ein wenig aus der Reihe fallen, aber bei den anderen Programmen fehlt es zuweilen auch an Alternativen, die sich als hinreichend nützlich herausgestellt haben.
Wer definiert, was ein „Standard“ ist?
Überraschend: Keiner definiert in dem Sinne, was eine „Standardsoftware“ ist. Viel mehr hat sich die Wahl der Programme für einen bestimmten Zweck etabliert. Dabei handelt es sich nicht einmal unbedingt um diejenige Software, die am einfachsten zu bedienen ist, sondern in vielen Fällen um Programme, die schon sehr lange auf dem Markt sind, die Aufgaben erfüllen können und entsprechend weit verbreitet sind. Beispiel Microsoft Office: Trotz ernstzunehmender Konkurrenz durch OpenOffice (jetzt LibreOffice) ist noch immer das kommerzielle Produkt aus Redmond die Nummer eins der Bürosoftware. Oder Photoshop: Hier gibt es mittlerweile zahlreiche Alternativen wie Corel Paint Shop Pro oder Affinity Photo für den Mac (mittlerweile auch Windows) – dennoch ist Adobe Photoshop noch der „Standard“, weil er es schon seit gut 30 Jahren ist.
Das muss nicht unbedingt schlecht sein
Egal ob man nun ein Fan von „Standardsoftware“ ist oder nicht, es hat in jedem Fall einen großen Vorteil, dass man sich auf je ein Programm geeinigt hat: Die weite Verbreitung sorgt für gute Austauschbarkeit der Dateien. Nehmen wir beispielsweise Microsoft Office: Dokumente oder Tabellenkalkulationen sind mit beinahe jeder Plattform lesbar, weil es der Markt so fordert. Wer von Berufswegen „ins kalte Wasser“ geschubst wird und mit ihm unbekannten Programmen arbeiten soll, hat zudem die Möglichkeit, seine Kenntnisse in Kursen aufzufrischen oder aufzubauen, etwa bei den medienreich Computertrainings.
(Fast) alles aus einer Hand
Ein weiterer Vorteil von Standardsoftware ist, dass ähnliche Programme häufig vom selben Hersteller kommen. Bei Microsoft Office sind es Textverarbeitung, Präsentationen und Tabellenkalkulationen, bei Adobe so gut wie alle Programme für Kreative (Grafik, Video, Audio). Innerhalb eines Entwicklers haben die Programme oftmals eine ähnliche Bedienung und können sich gut untereinander austauschen. So kann man Excel-Tabellen in ein Word-Dokument einbetten oder in Adobe Illustrator erstellte Vektor-Grafiken in Photoshop verarbeiten.