Ist YouTube auf dem falschen Weg?

YouTube ist ohne Zweifel eine der wichtigsten Webseiten, die je an den Start gegangen sind. Ein aktueller Artikel auf Netz-Blog beurteilte dies letztens und zeigte auf, warum YouTube so erfolgreich ist. Es ist nämlich tatsächlich schwierig gegen den Erfolg des Unternehmens zu argumentieren, da es auf rund 144 Milliarden Euro geschätzt wird. Dies lässt die 1,5 Milliarden Euro, die Google 2006 für die Firma gezahlt hat, wie eine clevere Investition aussehen. War sie auch!

Allerdings gab es erst neulich einige Änderungen am Modell von YouTube, mit denen viele Nutzer nicht zufrieden sind. Im Jahr 2019 hat sich YouTube dazu entschieden, den Premium-Service, welcher vorher als YouTube Red bekannt war, stark auszubauen. Der neu vermarktete Service, genannt YouTube Premium, gibt Abonnenten Zugriff auf Filme und Eigenproduktionen wie bei Netflix. Zudem hat YouTube den Musik-Streaming Dienst YouTube Music neu veröffentlicht, um Spotify Konkurrenz zu machen.

Das ist alles schön und gut, wenn man diese Services kaufen möchte. Diese sind sogar sehr erschwinglich. Allerdings fühlt es sich so an, dass die YouTube Erfahrung nun in einer Art und Weise eingeschränkt ist, wenn man YouTube kostenlos wie in den letzten Jahren verwenden möchte.

Viel unseriöse Werbung?

Zum einen gibt es nun viel mehr Werbung auf der Plattform ohne Premium. Man muss nun also bis zu zwei Werbungen vor einem Video schauen und manchmal gibt es noch eine Werbung zum Ende hin. Das ist natürlich kein Problem, wenn man aufmerksam zuschaut und die Werbung nach ein paar Sekunden überspringt. Es stellt sich jedoch als nerviges Problem heraus, wenn man etwas passiv schaut oder hört und so alle paar Minuten Werbungen überspringen muss. Manche Werbungen von lizensierten Inhalten können sogar gar nicht übersprungen werden.

Eines der Probleme ist die Art der Werbungen. Wenn man zum Beispiel durch Facebook scrollt, sieht man kurze Werbungen, die einen dazu animieren wollen, ein lokales Produkt zu kaufen. Allerdings sind diese nicht aufdringlich. Doch einige der Werbungen auf YouTube können minutenlang sein.

Der Filter ist nicht gut genug

Kommen wir noch zu einem ziemlich kritischen Punkt. Es gibt zwar die YouTube Kindersicherung, um sich oder seine Kinder vor doofen Werbungen und Inhalten wie Alkohol, Glücksspiel oder pornografischen Inhalten zu schützen. Doch dann wird man auf einmal aufgefordert, Online Casino Spiele zu spielen oder sich den neusten Aktien-Broker herunterzuladen. Es gab sogar schon Skandale, in denen YouTuber online Casino-Streams (damals über Twitch) gestreamt haben. Solcherlei Dinge werden von den Plattformen immer noch nicht zur Genüge eingeschränkt. Warum? Man weiß es nicht. Eigentlich würden sie das Geld absolut nicht brauchen!

Musik kann nur noch eingeschränkt genossen werden

Am stärksten betrifft dies jedoch die Musik-Erfahrung. YouTube wurde immer als Paradies angesehen, um neue Musiker zu entdecken und alte Lieblingskünstler wiederzuentdecken. Allerdings können Nutzer noch immer nicht die App schließen und weiterhören. Man muss die Webseite also stets geöffnet haben, um weiter Musik hören zu können.

All dies zielt darauf ab, dass sich mehr Leute YouTube Premium kaufen. Allerdings kann man argumentieren, dass YouTube die jungen kreativen Leute abschreckt, die die Plattform einst so erfolgreich gemacht haben. Das Unternehmen konkurriert mit Facebook, Instagram und auch neuen Firmen wie TikTok und sollte vorsichtig sein, dass das Streben nach Premium Kunden nicht zum Untergang der gesamten Plattform führt.

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