Alles ist ein Investment
Jeder von uns macht jeden Tag eine Investmententscheidung. Investment bedeutet nichts anderes, als das man nicht konsumiert, also zum Kiosk rennt und alles für Süßigkeiten ausgibt. Normalerweise erhofft man sich durch den Nicht-Konsum einen Vorteil etwas später im Leben, entweder indem man in einer Woche sich noch mal Süßigkeiten kaufen kann, oder man sich mehr Süßigkeiten kaufen kann, weil sich das Geld vermehrt hat.
Dort kommen auch schon direkt zwei Aspekte beim Investieren zum Vorschein: Konsumverzicht und Zeit. Warum sollte ich nicht sämtliches Geld sofort ausgeben. Immerhin sind mehr Süßigkeiten besser und wer weiß schon was morgen kommt? Die Sache liegt in der Verteilung. Wenn ich jetzt ein bisschen weniger Süßigkeiten habe macht mich das nicht sehr unglücklich, die jetzt gesparten Süßigkeiten werden mich aber enorm glücklich machen in einem Monat.
Das Gesetz des Grenznutzens
Diese Regel heißt in der Ökonomie, das Gesetz des sinkenden Grenznutzens. – Hier finden sie zusätzliche Informationen-. Das erste Steak schmeckt immer am besten, das erste Bier auch, doch das zweite Steak hat nicht mehr den gleichen Effekt, wir werden nicht mehr im gleichen Maße glücklicher wie beim ersten Steak. Wir heben also ein bisschen von unserem Geld auf um später nochmal ein Steak essen zu können.
Natürlich macht es auch keinen Sinn alles aufzusparen, denn ohne Konsum sterben wir, und dann bringt einem das Geld auch nichts mehr.
Wie viel wir sparen wollen hängt in der Regel (und in der Theorie) vom Zinssatz ab. Umso höher der Zinssatz, desto eher sind wir bereit jetzt auf Konsum zu verzichten, um in Zukunft umso mehr Geld (für den Konsum) zu haben.
ROI
In der Wirtschaft wird der Zinssatz ROI – Return On Investment – (Rendite auf das Investment) genannt. Damit ist gemeint, um wieviel sich das eingesetzte Kapital in einem Jahr verzinst hat. Diese Art der Investment Entscheidungen trifft aber jeder, der genügend Geld übrig hat, um den Konsum ein wenig nach hinten zu lagern, also jeder der nicht akut hungert. Dies ist nicht nur Leuten mit sehr viel Geld vorbehalten und beschränkt sich auch nicht auf die Zinsrate auf dem Sparbuch. Wir alle machen ständig Investmententscheidungen.
Wenn es darum geht eine Solaranlage auf dem Dach zu installieren, Satelliten-Fernsehen oder Kabelfernsehen anzuschaffen (hohe Anfangsinvestition vs. monatlicher Beitrag), oder auch nur wenn es darum geht eine Energiesparlampe zu kaufen.
Das wichtigste Konzept, zum Vergleich von zwei oder mehreren Alternativen, ist der Vergleich des Zahlungsstroms.
Ich habe einmal ein Beispiel mit völlig frei erfundenen Zahlen mir ausgedacht, um den Effekt zu verdeutlichen:
Jahr: |
1 |
2 |
3 |
… |
9 |
10 |
Summe |
Satellit |
1.000 € |
– € |
– € |
… |
– € |
– € |
1.000 € |
Kabel |
240 € |
240 € |
240 € |
… |
240 € |
240 € |
2.400 € |
Der Effekt ist ganz klar: In den Folgejahren kann man jedes Jahr 240 € mehr in der Kneipe versaufen.Über 10 Jahre sieht man, dass man in diesem Beispiel bei 20 Euro pro Monat für Kabelfernsehen, eine enorme Summe mehr zahlt als mit einer Satellitenschüssel, obwohl die 1000 € zu Beginn sehr viel mehr klingt als 20 € pro Monat.
Und mit diesen Worten möchte ich noch einmal hervorheben worum es geht: Man sollte sich bei jeder Entscheidung bei der es sich Geld handelt fragen: Was sind die Alternativen? Wie sieht der gesamte Zahlungsstrom meines Kaufs aus? Viele schauen nämlich nur auf den Anschaffungspreis und nicht auf die Produktlebenskosten, also das was mich der Gegenstand während seines ganzen Verbrauchs kostet. Ein häufiges Beispiel ist der Autokauf, bei dem der Spritverbrauch zu wenig mit einberechnet wird, und doch macht er über nur drei Jahre bei Kleinwagen das doppelte des Kaufpreises aus. Kleine Unterschiede machen hier also bis zu 2500 € in Benzinkosten über drei Jahre aus.
2500 € sind 1500 Biere!
Bild: Pixabay.com
Eine Antwort
[…] nach Abzug des Steuervorteils nur 2 % pro Jahr bezahlt werden müssen. Dann kommt es auf eine gute Investitionsrechnung an, welcher der bessere Fall […]