Warum es ökonomisch sinnvoll ist Lotto zu spielen – Teil 1

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Es heißt, dass es nicht intelligent wäre Lotto zu spielen. Tatsächlich sind bei Chancen von 140 Millionen zu Eins beim Jackpot-Gewinn von ein paar Millionen Euro nicht viel, doch ich werde zeigen wann und warum es doch Sinn macht dieses hohe Risiko einzugehen.

Was man damit meint ist, dass der Erwartungswert negativ ist. Beim Erwartungswert rechne ich den potentiellen Gewinn einer Investition mal der Wahrscheinlichkeit, dass der Erfolg eintritt und ziehe dann meine Investition (den Preis für den Lottoschein) ab.
Selbst bei einem Jackpot von 35 Millionen ist der erwartete Gewinn also negativ. Tatsächlich ist der erwartete Gewinn, also den Betrag den man im Durchschnitt bei ganz, ganz, ganz vielen Spielen macht, -0,55 €, da beim staatlichen Lotto genau 50% der Einnahmen ausgeschüttet werden.

Aus einer reinen Investment-Strategie macht es also tatsächlich keinen Sinn zu investieren. Das ist aber nicht der einzige Teil, den es zu berücksichtigen gilt. Fest steht: Lotto spielt man nicht, um Geld zu verdienen!

Was nun ins wortwörtliche Spiel kommt sind zwei Konzepte der Ökonomie: Risikoaversität und sinkender Grenznutzen des Geldes. Wer die beiden Konzepte verstanden hat, braucht die nächsten beiden Paragraphen nicht zu lesen.
Der sinkende Grenznutzen des Geldes beschreibt, dass nicht jeder Euro den wir mehr verdienen auch gleich viel bringt. Die ersten Euros stellen sicher, dass wir uns etwas zu Essen kaufen können und ein Dach über dem Kopf haben. Verdienen wir mehr und mehr Geld, kaufen wir mehr Essen und ein größeres Dach.

Diese geben uns aber nicht so viel Zusatznutzen wie am Anfang. Mit mehr Geld habe ich also mehr Nutzen, aber der Nutzen pro Euro den ich dazu bekomme sinkt dabei und nähert sich langsam der Null an. Soweit sei die Theorie als wahr unterstellt. In der Praxis kann der Grenznutzen durchaus unter Null sein oder sogar steigen. Das betrifft allerdings in der Regel besondere Situation und ist in einer allgemeinen Betrachtung eher nicht anzuwenden.

Jeder hat seine eigene Risikokurve. Das bedeutet, dass jeder unterschiedlich auf verschiedene Risiken reagiert. Risiken sind der Grund, warum wir Versicherungen abschließen. Wir möchten nicht finanziell Bankrott gehen, nur weil wir einen Autounfall bauen oder ein Gewitter das Haus zerstört. Das ganze steht auch in Verbindung mit dem oben beschriebenen Grenznutzen des Geldes.

Wir verzichten lieber jeden Monat auf einen Teil unseres Einkommens und geben ihn an die Versicherungen, anstatt am Ende des Jahres ohne Dach auf der Straße zu stehen, was gerade am Ende des Jahres sehr ungemütlich ist. Die meisten Menschen sind also risikoavers (risikomeidend) in diesem Bereich. Eine Versicherung ist übrigens ebenso eine Investition mit negativem Erwartungswert genauso wie Lotto spielen. Diesen negativen Erwartungswert nennt man Risikoprämie und ist der Gewinn über die Entschädigungen, die eine Versicherung leistet, für sie.

Das ist risikoavers. Risikofreudig ist man, wenn man eine Prämie bezahlt um Risiko aufzunehmen. Z.B. beim Roulette ist klar, dass die Bank gewinnt (durch den Vorteil der Null bzw. Doppel-Null). Trotzdem gehen viele Menschen in die Casinos um ihr Glück zu versuchen, sehr zur Freude der Casinobetreiber. Der Grund hierfür ist, dass es Spaß macht kleine Risiken einzugehen. So sehr, dass es viele Fälle von Spielsucht gibt.

Beide Phänomene, Risikoaversität und Risikofreude, können bei einer Person zur gleichen Zeit auftreten. So kann jemand viele Versicherungen abgeschlossen haben um sich vor großen Einbrüchen in seinem Wohlstand zu schützen und dennoch in der Kneipe um ein paar Euro Kniffel spielen.

Beides ist konform mit der Theorie des sinkenden Grenznutzens. Wichtig sind hierbei die Unterschiede zwischen den Summen. Ein Verlust eines großen Teils meines Vermögens, wäre ein herber Einschlag in meinen Wohlstand, wobei kleine Beträge für die Versicherung, aufgrund des sinkenden Grenznutzens des Geldes keinen großen Wertverlust für mich bedeuten. Auf die gleiche Weise, bedeuten die paar Euro für den Lottoschein nicht viel für meinen Lebensstandard.

Entscheidend ist hier, dass man einen Mehr-Nutzen durch das Spielen erfährt. Ebenso wie ein Kinobesuch oder der Kauf von Videospielen oder anderen Vergnügungsoptionen bezahlt man einen Preis dafür. Dieser spiegelt sich im Erwartungswert des Lotteriespielens wider.

Besonders viel Vergnügen erhält man in der Regel in Tippgemeinschaften, da man hier in einer Gemeinschaft fiebert und eventuelle Gewinne teilt. All das kann für das verlorene Geld kompensieren.

Man darf nicht vergessen: Geld ist kein Gut, es ist ein Tauschmittel um Güter zu erwerben, die einem einen Nutzen bringen wie z.B. Essen oder eben Vergnügung. Wie man sein Budget, dann aufteilt bleibt jedem selber überlassen. Jeder ist seines Glückes Schmied.

Dieses Prinzip trifft übrigens nicht nur das staatliche Lotto zu, sondern auch auf andere Gewinnspiele. Ein paar sind für die Interessierten z. B.  in SuperComm Gewinnspiele Übersicht dargestellt. SuperComm ist eine Online-Marketing Agentur, die solche ökonomischen Prinzpien auch umsetzen muss, um erfolgreich zu sein. Ein Verständnis dieser Prinzipien ist also wichtig, auch über die Grenzen des Gewinnspiels hinaus. Sollten also Unklarheiten oder Fragen beim Lesen aufgekommen sein, könnt Ihr diese unter diesen Artikel posten und ich werde sie gerne  beantworten!

 

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7 Antworten

  1. Stacy sagt:

    Ein sehr interessanter und informativer Beitrag. Unter diesem Aspekt habe ich das Glückspiel, insbesondere das Lotto spielen noch gar nicht betrachtet. Sollte man sich mal mehr mit beschäftigen. Toller Blog, weiter so!!!

  2. Steffen Hatko - Lotto online spielen sagt:

    Sehr informativer Artikel zum Thema „Lotto online spielen. Es ist auf jeden Fall einfacher Lotto online spielen zu können. Gerade wenn mal wieder der Jackpot unglaublich hoch ist, dann ist besser seinen Lottoschein online zu tippen, anstatt ewig in der Warteschlange beim Lottokiosk zu stehen.

  3. Wolfgang sagt:

    Sehr interessanter Ansatz, den du in deinem Artikel vorstellst. Gerne mehr davon!

  4. Martin sagt:

    Ein super Artikel über das Spielen allgemein. Ich kann dem nur zustimmen. Es ist halt der Reiz das man eventuell etwas gewinnen könnte. Es geht gar nicht so sehr darum wirklich etwas zu gewinnen. Obwohl wenn ich ehrlich bin möchte ich schon immer gerne gewinnen..grins. Alles Gute noch und weiterhin viel Erfolg mit Deinem Blog.

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