Das TS 439 Pro II+ ein NAS von QNAP mit 4 Platten

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Gastartikel von Marno. Marno hat sich die Qnap TS-439 Pro II+ NAS für den privaten Gebraucht gekauft und erläutert die Funktionen und Features dieses tollen Gerätes in seinem Artikel.

QNAP NAS

TS 439 Pro II+ ein NAS von QNAP

Eine kurze Beschreibung des QNAP NAS:
Oben in der Mitte befindet sich ein Display, welches man auf späteren Bildern noch erkennen wird. Rechts daneben sind 2 Knöpfe, mit denen man das gesamte NAS steuern kann. Natürlich hat es auch eine grafische Oberfläche mit der die Steuerung (viel einfacher) möglich ist.

Unter den 2 Knöpfen befinden sich 2 LEDs, eine grüne und eine orange. Die grüne ist die Statusleuchte, die anzeigt, ob mit dem NAS alles in Ordnung ist. Sollte es zu einem Fehler kommen, blinkt diese LED rot und das NAS wird (wenn es so eingestellt ist) anfangen, mit einem Piepen zu signalisieren, dass ein Fehler aufgetreten ist.

Die orange LED zeigt an, dass das NAS eine LAN-Verbindung hat. Wird über das Netzwerk auf das NAS zugegriffen, blinkt diese LED.

Daneben gibt es noch je eine LED für USB und eSATA, die auf dem Bild allerdings nicht zu sehen sind, da ich weder USB-Geräte, noch eSATA-Festplatten an das NAS angeschlossen habe.

Unter den Kontroll-LEDs leuchten 2 der 4 Platten LEDs. Diese Zeigen an, dass sich 2 Platten in dem NAS befinden, die einwandfrei funktionieren. Erfolgt ein Zugriff auf de Platten, fangen die LEDs an zu blinken, um Aktivität zu signalisieren.

Mittels der sogenannten SMART-Technologie ist das NAS in der Lage, zu prüfen, in welchem Zustand sich die Festplatten befinden. Sollte die Festplatte in nächster Zeit kaputt gehen, ist das NAS in der Lage dies zu erkennen und mit einem Alarmton und / oder mit einer E-Mail Benachrichtigung darauf hinzuweisen. Die LED-Farbe ändert sich dann an der entsprechenden Platte. So kann die Platte ausgetauscht werden, bevor sie kaputt geht und Daten verloren gehen können.

QNAP NAS Festplatteneinschub (Bild 2)

Unter den gerade erklärten LEDS befinden sich die Einschübe für die Festplatten (siehe Bild rechts). Bei diesem NAS sind dies 4 Stück. Es gibt von dem Produkt diverse Modelle mit unterschiedlicher Festplattenzahl. Diese gehen von einer Platte pro Gerät bis hin zu > 20 Platten. Für mich zu Hause reichen 4 Platten aber auf jeden Fall aus. Bei uns in der Firma verwenden wir ebenfalls ein Modell mit 4 Platten und es reicht vollkommen aus. Je nach Datenmenge und Sicherungstechnik gegen Datenverlust sollte man individuell abwägen, wie viele Plattenplätze benötigt werden.

Die Festplatteneinschübe können in dem NAS verschlossen werden, sodass ein Entfernen der Platten durch nicht autorisierte Personen verhindert wird. Auch das einschleusen von fremden Platten wird so verhindert (über ein Kensington-Schloss ist es zudem möglich, das gesamte Gerät irgendwo anzuschließen. Mehr dazu in der Beschreibung der Rückseite).

Links neben den Platteneinschüben befinden sich 2 Knöpfe und ein USB-Anschluss.
Der obere Knopf ist der Ein- und Aus-Schalter. Die Funktion dieses Knopfes sollte selbsterklärend sein. Darunter befindet sich ein Knopf, in dessen Mitte sich ein USB-Anschluss befindet. Die Funktion des Knopfes ist über die Administration programmierbar. Der USB-Anschluss ist für ein externes Speichermedium vorgesehen.
Ist eine Festplatte an diesen USB-Anschluss angeschlossen, kann der Knopf zum Beispiel diese Aufgaben übernehmen:

  • Er kann alle Daten, die auf der USB-Platte sind automatisch auf die Netzwerkfestplatte kopieren.
  • Er kann alle Daten, die momentan auf der Netzwerkfestplatte (oder nur die Daten aus einem bestimmten Ordner) auf die USB-Platte kopieren. So kann zum Beispiel ein einfaches Backup der wichtigsten Daten gemacht werden (Kundendaten, Rechnungsdaten, Passwörter usw.)

Nun zu den Festplatteneinschüben

Auf dem obigen Bild (Bild 2) ist ein leerer Festplatteneinschub zu sehen. Diese Einschübe werden mit dem NAS mitgeliefert und brauchen nicht separat besorgt werden. Sie können einzeln verschlossen werden, um ein unerlaubtes Entfernen zu verhindern. Für das NAS können ganz normale 3,5” Festplatten verwendet werden, aber auch 2,5” Festplatten können in diesem Einschub verbaut werden. Das NAS benutzt den normalen SATA-Anschluss um auf die Platten zuzugreifen. Die Platten werden einfach mittels der dem NAS beigelegten Schrauben an den Einschüben befestigt und dann in das NAS-Gehäuse geschoben.

Sobald die Platte fest mit dem Einschub verschraubt ist, wird der Einschub wieder in das NAS geschoben.

Einschub der Festplatten (Bild 3)

Wie man auf dem Bild sehen kann, ist das Gerät Hot-Swap fähig (Bild 3). Das bedeutet, dass es möglich ist, die Festplatten im laufenden Betrieb zu entfernen, ohne, dass es zu Störungen oder Fehlern kommt.
Geht eine Platte kaputt oder wird beschädigt, ertönt ein Warnton und eine Mail wird an den Administrator versendet, damit dieser die Platten austauschen kann.

Richtet man das System so ein, dass der Inhalt einer Platte auf eine andere Platte gespiegelt wird, so kann eine der Platten im laufenden Betrieb entfernt werden, ohne dass der Endbenutzer dies durch einen Systemausfall oder ähnliches bemerkt. Es ist also nicht nötig, das Gerät vom Netz zu nehmen bzw. abzuschalten, um eine Platte zu tauschen.

Im Falle von gespiegelten Platten (bzw. Im Falle eines RAIDs) kann eine defekte Platte im laufenden Betrieb durch eine neue ersetzt werden, das Gerät bemerkt diesen Tausch automatisch und beginnt sofort, die Daten auf die neue Platte zu schreiben. So ist sichergestellt, dass bei einem Plattenausfall keine Daten verloren gehen und der Endanwender nichts von diesem Plattenausfall mitbekommt, sondern ganz normal weiter arbeiten kann.

Nun kommen wir zur Rückseite der NAS von QNAP

QNAP NAS Rückseite

Oben links befindet sich der Stromanschluss des Gerätes. Hierfür wird ein normaler Kaltgerätestecker verwendet. Oben auf der rechten Seite befinden sich 2 eSATA-Anschlüsse, mit denen sich zusätzlich externe Festplatten anschließen lassen, auf denen, genau wie auf den internen Platten, auch Daten abgelegt werden können.

In der Mitte befinden sich der Lüfter um die ganze Apparatur zu kühlen. In dem NAS, welches auf dem Bild abgebildet ist, ist ein Intel Atom Dual-Core Prozessor sowie 1GB Arbeitsspeicher verbaut.

So wird immer eine hohe Datenübertragungsrate erreicht (Genaue Messergebnisse kann ich auf Wunsch anfertigen).

Das “Loch” ganz unten in der Mitte des Gerätes ist für ein sog. Kensington-Lock vorgesehen. Damit kann das NAS gegen Diebstahl gesichert werden.

Rechts daneben befindet sich ein VGA-Anschluss. Sollte es wider erwarten doch einmal zu seinem Systemcrash kommen, und ein Zugriff auf das NAS nichtmehr möglich sein, so kann dort ein Monitor angeschlossen werden, um das NAS wie einen normalen PC (bzw. Server) zu bedienen. Dies ist allerdings in der Regel nicht erforderlich. Wir setzen diese Geräte seit Jahren in der Firma ein und haben bisher nie Probleme damit gehabt.

Über dem VGA-Anschlusses befinden sich 4 USB-Anschlüsse. Dort können weitere Festplatten angeschlossen werden, aber auch eine Tastatur kann angeschlossen werden.
Auch Drucker und Kameras erkennt das NAS an den USB-Ports. Die Drucker können so als Netzwerkdrucker zur Verfügung gestellt werden, und die Kameras können als Überwachungskameras mit Aufzeichnungsfunktion bzw. als Bewegungsmelder benutzt werden(Es ist ebenfalls möglich, Netzwerk-Kameras auf diese Art zu verwenden).

Links neben den USB-Anschlüssen befinden sich 2 LAN-Anschlüsse. Diese 2 Anschlüsse können auf viele verschiedene Arten kombiniert werden. Ich benutze nur einen dieser Anschlüsse, da ich keine weiteren Funktionen benötige, aber folgendes ist unter anderem noch möglich:

  • Trunking: Die beiden Netzwerkkabel werden wie ein einziges Kabel verwendet: Vorteil: Die Daten können doppelt so schnell übertragen werden, wie mit nur einem Kabel.
  • Failover:Sollte eine Netzwerkverbindung zusammenbrechen (Kabel entfernt oder beschädigt, Switchausfall usw.) so wird automatisch auf die andere Datenleitung gewechselt, ohne, dass der Benutzer etwas davon mitbekommt.
  • Service-Split: Hiermit ist es möglich, das NAS in 2 von einander getrennte Netze einzubinden. Wenn wir von einem internen Netz A ausgehen und einem externen Netz B, so kann eingestellt werden, dass die Administrationsoberfläche nur aus dem Netz A erreicht werden kann, damit kein “externer” aus Netz B die Möglichkeit hat, einen Angriff auf das System durchzuführen.

Im Internet gibt es auch zahlreiche Webseiten rund um das Thema NAS. Eine Seite mit ausführlichen Vergleichen, die ich empfehlen kann: http://www.netzwerk-festplatte.net/

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